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Mit dem Haustier in den Urlaub: Tipps und Ratschläge

Geschrieben von Samantha |

Die Ferienzeit steht vor der Tür. Da gibt es so einiges, das man als Tierbesitzer beachten sollte - wenn Sie Ihr Haustier mitnehmen, aber auch, wenn es zu Hause bleibt oder die Ferien in einer Tierpension verbringt.

Familie mit Hund am See

In diesem Artikel gibt Ihnen unsere Tierärztin praktische Tipps, damit Sie gut vorbereitet in den Urlaub fahren können.

Vorbereitungen vor Reiseantritt

Einreisebestimmungen im Ausland

Wenn Sie Ihr Haustier mit ins Ausland nehmen möchten, müssen Sie sich an die dort geltenden Bestimmungen und Gesetze halten. Aktuelle Informationen und Regelungen für Reisen mit Haustieren finden Sie auf der Seite des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Möchten Sie innerhalb Europas reisen, muss Ihr Tier in jedem Fall im Besitz eines EU-Heimtierausweises sein und mindestens 21 Tage vor Grenzübertritt einen gültigen Impfschutz gegen Tollwut erhalten haben. Damit der Ausweis dem Tier eindeutig zugeordnet werden kann, muss dies mittels Tätowierung (bei Kennzeichnung vor dem 3. Juli 2011) oder eines Mikrochips identifizierbar und die Nummer im Pass eingetragen sein. Bei Heimtierausweisen, die nach dem 29.12.2014 ausgestellt wurden, besteht außerdem eine Laminierungspflicht.

Tierpension

Insofern Sie Ihr Haustier in einer Tierpension unterbringen möchten, ist zusätzliche eine Impfung gegen Zwingerhusten notwendig. Informieren Sie sich rechtzeitig bei der Pension, wann die Impfung spätestens erfolgt sein muss. Die Anforderungen der einzelnen Unterkünfte können zwischen drei Wochen im Voraus und nur einem Tag vor der Ankunft variieren. Es ist in jedem Fall ratsam, Ihr Tier rechtzeitig (mindestens zwei Wochen vorher) impfen zu lassen, damit die Immunisierung auch tatsächlich wirksam ist, wenn Sie Ihr Tier abgeben. Bekommt Ihr Haustier ein spezielles Diätfutter, geben Sie das bitte klar und deutlich bei der Pension an und sorgen Sie dafür, dass ausreichende Mengen dieses Futters vor Ort deponiert sind.

Schutz Ihres Tieres

Besonders wichtig ist es auch, Ihren Hund auf Reisen gut gegen Zecken zu schützen. Im Ausland können Zecken bestimmte Krankheiten übertragen (siehe auch in unserem Artikel über Zecken). Obendrein kommen im Mittelmeerraum (wie Frankreich und Spanien) Sandfliegen, die Leishmaniose übertragen können, und unterschiedliche Stechmücken vor, die als Überträger des Herzbandwurms fungieren. Es ist daher dringend notwendig, geeignete Maßnahmen gegen diese sogenannten Mittelmeerkrankheiten zu ergreifen. Ein geeignetes Produkt zur Abwehr von Zecken und Sandfliegen ist beispielsweise Scalibor.

Für weitere geeignete Produkte gegen eine Herzwurminfektion und/oder gegen eine Infektion mit Sandfliegen, können Sie am besten Kontakt mit unserer Tierärztin aufnehmen.

Lokale Tierärzte

Suchen Sie am besten bereits vor dem Urlaub einen lokal ansässigen Tierarzt und notieren Sie sich dessen Kontakt- und Adressdaten in Ihrem Telefon. So haben Sie im Notfall schnell alle wichtigen Daten zur Hand.

Zudem sollten Sie auch kontrollieren, ob Haustiere an Ihrem Urlaubsziel zugelassen sind.

Check-Liste fürs Kofferpacken

Untenstehende Check-Liste hilft Ihnen dabei, den ‘Koffer’ für Ihr Haustier zu packen.

  • Europäischer Heimtierausweis mit ausgefülltem internationalem Impfpass, registrierter Chipnummer und eventuell eine amtstierärztliche Gesundheitserklärung
  • falls zutreffend; Kopie der Stammbaumpapiere
  • Telefonnummer Ihres Tierarztes und Kontaktdaten eines Tierarztes am Bestimmungsort
  • Halsband mit Adress-Anhänger auf dem die Urlaubsadresse oder Ihre Telefonnummer steht
  • ein eindeutiges Foto Ihres Haustieres
  • Futter
  • Wasser für unterwegs
  • Futter- und Trinknapf
  • Korb/Bett, Decke oder Reisebox
  • Leine und/oder Geschirr und ein Produkt, womit Ihr Haustier im Auto gesichert ist (z.B. Sicherheitsgurt in einigen Ländern Pflicht)
  • Spielzeug und ggf. ein Kuscheltier
  • Erste-Hilfe-Koffer und Zeckenzange
  • eventuell benötigte Medikamente oder Medizin
  • Bürste, Shampoo und andere Pflegeprodukte
  • Schaufel und Tüten für Hundekot
  • eventuell einen Maulkorb

Unterwegs

Reisekrankheit

Nicht jeder Hund oder jede Katze findet lange Autofahrten toll. Einige Tiere bekommen Probleme mit der Reisekrankheit, da das Gleichgewichtsorgan nicht richtig funktionieren kann. Deswegen ist ratsam zur Unterstützung gegen die Reisekrankheit bestimmte Futtermittel mitzunehmen, wie z.B. Beaphar Reisfit oder Puur Tour.

Es ist ratsam die Produkte vor der Reise zu testen, um einschätzen zu können, inwiefern Ihr Haustier darauf reagiert. Sollte die gewünschte Wirkung ausbleiben, dann nehmen Sie bitte Kontakt mit Ihrem Tierarzt auf, damit dieser ein passenden Medikament verschreiben kann.

Planen Sie regelmäßig Pausen ein, damit Ihr Hund sein Geschäft erledigen kann und natürlich sollte zu jeder Zeit ausreichend Trinkwasser anwesend sein.

Stress

Ist Ihr Haustier anfällig gegenüber Stress? Eine lange Reise, ob nun zum Urlaubsort oder zur Tierpension, kann für viele Tiere mit Stress verbunden sein. Für viele Tier ist die Urlaubszeit bei Weitem nicht so entspannend, wie für Herrchen oder Frauchen. Treffen Sie zeitig Vorkehrungen, wie z.B. eine Verabreichung von beruhigend wirkenden Futterergänzungen, wie Telizen oder Zylkène. Es gibt auch noch stressreduzierende Mittel mit Pheromonen, wie den Adaptil Zerstäuber, das Adaptil Spray oder das Adaptil Halsband für Hunde. Viele Tiere reagieren hier gut drauf, so lange diese Mittel rechtzeitig (zwei bis vier Wochen vorher) angewendet werden. Vergleichbare Produkte für Katzen sind das Feliway Spray oder der Feliway Classic.

Sicherheit des Hundes während der Autofahrt

Falls Sie Ihren Hund mit in den Urlaub nehmen oder Haustiere im Allgemeinen transportieren, dann achten Sie bitte unbedingt auf deren und Ihre Sicherheit. In Deutschland gelten klare Regelungen bezüglich des Transports von Tieren. Bei der Fahrt mit dem Auto müssen Hunde und andere Haustiere gut gesichert werden. Abgesehen von der Tatsache, dass es für die Tiere selbst – genau wie für Menschen – sehr gefährlich ist, im Auto nicht angeschnallt zu sein, kann es auch zu Gefahrensituationen für andere Insassen oder Verkehrsteilnehmer kommen.

Für den Transport von Hunden im Auto gibt es spezielle Sicherheitsgurte, mit denen Sie Ihren treuen Vierbeiner sicher und bequem im Auto mitnehmen können. Befestigen Sie diese Sicherheitsgurte niemals am Halsband, da das zu einem möglichen Trauma im Nackenbereich führen kann, wenn Sie abrupt abbremsen oder es zu einem Unfall kommt. Machen Sie den Gurt deshalb immer an einem geeigneten Geschirr fest. Für kleinere Hunde oder auch Katzen kann beispielsweise ein Transportkäfig, ein Reisekorb oder eine Transportbox eine gute Lösung darstellen. Außerdem können Hunde auch sicher hinter einem Autoschutzgitter im Kofferraum transportiert werden.

Im Urlaub

Umgang mit Hitze

Im Sommer besteht vor allem die Gefahr, dass Ihr Haustier überhitzt. Zu einem sogenannten Hitzschlag kann es kommen, wenn Ihr Haustier kein schattiges Plätzchen findet oder die Umgebungstemperatur insgesamt zu warm ist (beispielsweise in einem geparkten Auto an einem warmen Sommertag). Hunderassen mit kurzer Schnauze, wie Möpse und Bulldoggen, neigen schneller zur Überhitzung. Die Auswirkungen eines solchen Hitzschlags können sehr schwerwiegend sein. Hunde sind nicht in der Lage zu schwitzen. Sie verlieren überschüssige Körperwärme nur durch die Fußsohlen und durch Hecheln. Steigt die Körperwärme stark an, muss der Hund besonders viel hecheln, um die Hitze wieder loszuwerden. Aber durch die Anstrengung, die das starke Hecheln mit sich bringt, kann die Körpertemperatur noch weiter ansteigen.

Daher ist es sehr wichtig, wenn Sie Ihre Ferien in warmen Ländern verbringen, gut auf Ihren Hund zu achten und ihm genügend Möglichkeiten zu bieten, sich abzukühlen. An heißen Tagen sollte Ihr Vierbeiner deshalb in einer schattigen Umgebung auf einer kühlen Oberfläche liegen und jederzeit Zugang zu frischem Wasser haben. Vermeiden Sie ausgedehnte Spaziergänge und wilde Spiele in warmen Ländern und stellen Sie sicher, dass Ihr Hund beispielsweise schwimmen gehen kann, um sich abzukühlen. Auch während der Autofahrt gilt es, dem Hund ausreichend Kühlung zu bieten. Dazu gehört unter anderem, dass der Hund regelmäßig frisches Wasser bekommt (in die Kühltasche stellen). Praktische Utensilien hierfür sind beispielsweise die Road Refresher Pet Travel Bowl oder eine Wasserflasche. Und ganz wichtig: Lassen Sie Ihren Hund niemals unbeaufsichtigt allein im Auto!

Das Risiko, dass Ihr Hund einen Hitzschlag bekommt, kann durch eine Reihe an Hilfsmitteln reduziert werden. Zu diesem Zweck können Sie beispielsweise das Aqua Coolkeeper Halsband einsetzen. Dieses Halsband enthält ein aktiv kühlendes Gel zur Kühlung des Nackens und damit der Schlagader, die in diesem Bereich nahe an der Hautoberfläche liegt. Außerdem erhalten Sie bei uns die Aqua Coolkeeper Kühlmatte und kühlende Westen wie das Aqua Coolkeeper Jacket, die Hurtta Kühlweste oder die Suitical DRY Cooling Vest. Diese Hilfsmittel arbeiten sehr effektiv, um Ihren Hund schön kühl zu halten. Sie finden all diese Produkte auf der folgenden Seite: Abkühlung – Schwimmen.

Sollte Ihr Hund doch einmal überhitzen, ist es von entscheidender Bedeutung, so rasch wie möglich Erste Hilfe zu leisten und den Hund abzukühlen. Nehmen Sie in diesem Fall unbedingt direkt Kontakt zu einem örtlichen Tierarzt auf. Holen Sie Ihren Hund aus der Sonne, legen Sie ihm ein nasses Handtuch über den Körper oder lassen Sie Ihren Vierbeiner im Wasser liegen oder schwimmen. Legen Sie die nassen Handtücher auf den Bauch und wechseln Sie sie alle 5 Minuten. Decken Sie den Hund nicht vollständig mit nassen Handtüchern ab, da dies verhindert, dass der Hund seine Wärme verliert. Insofern Sie die Möglichkeit dazu haben, können Sie einen Hund mit sehr langem oder dichtem Fell auch scheren. Und sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund ausreichende Mengen an frischem Trinkwasser hat.

Erste Hilfe

Es kann nie schaden, ein Erste-Hilfe-Set mit in den Urlaub zu nehmen. Ein gutes Erste-Hilfe-Set enthält unter anderem Verbandmaterial (Petflex), sterile Wundkompressen, Desinfektionsmittel (Betadine, Alkohol- oder Iodtücher), Heftpflaster, eine Schere und eventuell Handschuhe. Eine Krallenzange ist immer praktisch bei eingerissenen oder abgebrochenen Krallen. Auch eine Zeckenzange sollte nicht fehlen. Bei uns bekommen Sie auch komplette Erste-Hilfe-Sets wie das Duvo Pet First Aid Kit und das Trixie Erste-Hilfe-Set in einer praktischen Tasche. In unserem Tierarztartikel Erste Hilfe bei Unfällen finden Sie viele praktische Tipps und Anleitungen, wie Sie im Ernstfall Ihrem Haustier Erste Hilfe leisten können.

Wir wünschen Ihnen und Ihrem Haustier sorgenlose und stressfreie Ferien!

 

Haben Sie Fragen zu diesem Thema oder zu anderen Themen oder Produkten? Nehmen Sie dann Kontakt mit unserer Tierärztin auf per E-Mail an tierarzt@medpets.de.