Erste Hilfe bei Unfällen
Geschrieben von Tommy |
Als Tierfreund bekommen Sie es möglicherweise mit Situationen zu tun, in denen Sie bei Ihrem Haustier erste Hilfe leisten müssen. Natürlich hofft man, dass dies nie passieren wird, aber wenn es dann doch mal soweit ist, ist es beruhigend zu wissen, wie man vorgehen sollte. Im folgenden Artikel erläutert unsere Tierärztin das Thema Erste Hilfe bei Haustieren genauer und gibt Ihnen praktische Tipps für den Notfall.
Als Tierliebhaber werden Sie gelegentlich mit Situationen konfrontiert, in denen Sie bei einem Tier Erste Hilfe leisten müssen. Natürlich hofft jeder, dass dies nie notwendig sein wird. Aber wenn doch einmal etwas passiert, ist es beruhigend zu wissen, was zu tun ist. In diesem Artikel finden Sie eine Übersicht über die häufigsten Situationen, in denen Sie als Tierhalter Erste Hilfe leisten können.
Verwundungen/Verletzungen
Allgemeine Wundversorgung
Jedes Tier hat im Laufe seines Lebens einmal eine Wunde oder auch eine Naht nach einer Operation. In diesen Fällen ist es nützlich zu wissen, wie eine Wunde versorgt und gepflegt werden sollte. Zunächst ist es wichtig, die Wunde sauber zu halten. Das kann mit einer Spritze geschehen, die mit (abgekochtem, aber nicht heißem) Wasser oder einer Spülflüssigkeit gefüllt ist. Alternativ kann auch ein Tupfer mit Desinfektionslösung wie Betadine Lösung benutzt werden. Eine gute Wundsalbe, beispielsweise Dermiel oder Vetramil, fördert die Genesung. Falls erforderlich, können Sie die Wunde mit einer sterilen Wundabdeckung abdecken und mit einer Petflex-Bandage für kleine Haustiere verbinden. Es ist ratsam, den Verband täglich zu wechseln und dabei einen Blick auf die Wunde zu werfen. Ist die Wunde gerötet, geschwollen, warm und/oder eitrig, sollten Sie unbedingt (noch einmal) Ihren Tierarzt aufsuchen, um abzuklären, ob zusätzliche Medikamente notwendig sind. Tiere haben einen natürlichen Drang dazu, an ihren Wunden zu lecken. Prinzipiell ‘pflegt‘ das Tier die Verletzung mit diesem Verhalten. Aber passen Sie gut auf, dass Ihr Vierbeiner nicht übermäßig an seiner Wunde leckt, denn das kann das Problem sogar noch verschlimmern. Sollten Sie erkennen, dass Ihr Haustier ständig an seiner Verletzung herumleckt, können Sie ihm vorübergehend einen Schutzkragen anlegen oder ein Petshirt anziehen.
Kampf- und Bisswunden
Biss- und Kampfwunden sollten immer von einem Tierarzt untersucht werden. Diese Wunden sind fast immer verunreinigt. Ohne die richtigen Medikamente können schlimme Infektionen und Abszesse auftreten. In einigen Fällen muss die Wunde auch genäht werden. Eine Wunde wird am besten innerhalb der ersten sechs Stunden nach ihrer Entstehung genäht, denn in diesem Fall können sich die Wundränder noch besser verschließen.
Verletzungen am Ohr
Verletzungen an den Ohren (beispielsweise nach einer Bissattacke oder einem Zusammenstoß mit einem Stacheldrahtzaun) bluten meist sehr stark, da die Ohren stark durchblutet sind. Oft müssen diese Wunden genäht werden, um sicherzugehen, dass sie nicht immer wieder anfangen zu bluten. Sie können versuchen, einen ‘Kopfverband‘ anzulegen, um die Blutung zu stoppen, bis Sie zum Tierarzt kommen. Nach Möglichkeit wird die Wunde mit einer sterilen Wundkompresse abgedeckt und das betroffene Ohr nach oben auf den Kopf geklappt. Dabei sollte die Innenseite des Ohres nach außen zeigen. Anschließend können Sie das Ohr mit einer elastischen Binde vorsichtig fixieren, indem Sie den Verband einmal vor, beim nächsten Mal hinter dem gesunden Ohr herumführen. Passen Sie dabei auf, dass der Halsbereich nicht durch den Verband zugeschnürt wird. Schauen Sie sich für genaue Instruktionen dieses Video an. Bei kleineren Hunden ist es zudem möglich, eine aufgeschnittene Socke oder ein Stück Damenstrumpfhose aus Nylon zur kurzfristigen Fixierung über den Kopf zu ziehen.
Blutende oder ausgerissene Krallen
Auch Krallen können stark bluten, wenn sie verletzt sind oder zu kurz abgeschnitten werden. Drücken Sie in diesem Fall eine sterile Wundauflage auf den Nagel und verbinden Sie diese mit einer Petflex-Bandage. Die Bandage sollte recht stramm angelegt werden. Entfernen Sie den Druckverband nach spätestens 15 Minuten wieder, damit die Blutzufuhr nicht abgebunden wird. Ein Tier bleibt manchmal auch irgendwo mit seiner Kralle hängen, sodass der Nagel (teilweise) ausreißt. Schneiden Sie lose Nagelstücke eventuell ab. Gelingt dies nicht oder trauen Sie sich die Prozedur nicht zu, dann gehen Sie vorsichtshalber zu Ihrem Tierarzt. Die verletzte Pfote kann für einige Tage sehr empfindlich sein und sich eventuell infizieren. Reinigen Sie die verletzte Stelle jeden Tag gründlich und wickeln Sie wenn nötig einen Verband um die Pfote (aber nicht zu fest!).
Angefahrene Tiere
Stabilisierung
Ist Ihr Haustier womöglich angefahren worden? Versuchen Sie unbedingt, Ruhe zu bewahren und rufen Sie so schnell wie möglich Ihren Tierarzt an. Ihr Tierarzt wird Ihnen eine Reihe grundlegender Fragen stellen und Ihnen erste Anweisungen geben. Bleiben Sie in der Nähe Ihres Tieres, um es ruhig zu stellen. In erster Instanz ist die Stabilisierung Ihres Tieres das Wichtigste. Stellen Sie in jedem Fall sicher, dass seine Atemwege frei sind. Falls nötig kann das Tier mit einer Jacke oder Decke unterstützt und warm gehalten werden. Womöglich sucht das Tier von selbst eine bequeme Position. Geben Sie ihm die Freiheit dazu. Tiere, die beispielsweise Atemprobleme haben, ziehen es vor, auf der Brust liegen und nicht in der Seitenlage. Blutet Ihr Tier? Dann versuchen Sie, Druck auf die blutende Stelle auszuüben und legen Sie einen Druckverband an. Das geht zur Not auch mit einem Schal oder einem Streifen aus Ihrem T-Shirt.
Transport zum Tierarzt
Es ist ganz wichtig, dass Ihr Tier nicht zu häufig bewegt und möglichst ruhig zum Tierarzt transportiert wird. Sollten Sie eine Fraktur (Knochenbruch) vermuten, ziehen oder manipulieren Sie bitte nicht an dem betroffenen Bein herum, sondern lassen Sie es einfach herunterhängen.
Reanimation
Wenn Ihr Haustier – aus welchem Grund auch immer – bewusstlos ist und weder Atmung noch Herzschlag festzustellen sind, sollten Sie umgehend handeln. Ein Herzstillstand ist ein akuter Notfall, der eine Wiederbelebung notwendig macht. Denn nur so kann der lebensnotwendige Sauerstoff weiterhin durch das Blut transportiert werden. Eine Reanimation setzt sich aus einer (kombinierten) Herz-Lungen-Wiederbelebung zusammen und besteht aus einer Herzdruckmassage und/oder einer Mund-zu-Nase-Beatmung. Sie können den Herzschlag kontrollieren, indem Sie Ihre Handfläche auf den Brustkorb (direkt hinter den angewinkelten Ellenbogen) des Tieres legen. Eine weitere Stelle, an der Sie den Puls überprüfen können, ist die Leiste (in der Beinfalte) an der Innenseite des Oberschenkels. Kontrollieren Sie die Atmung, indem Sie Ihre Hand vor die Nasenlöcher des Tieres halten und auf Bewegungen des Brustkorbes achten. Wenn Sie versuchen, das Tier zu reanimieren, dann lassen Sie in der Zwischenzeit jemanden den Tierarzt anrufen.
Herzdruckmassage
Können Sie keinen Herzschlag mehr feststellen? Dann legen Sie das Tier mit gestrecktem Hals auf die rechte Seite. In den meisten Fällen haben Tiere ohne Herzschlag auch keine Atmung mehr. In dieser Situation ist eine Herzmassage wichtiger als eine Beatmung. Der Zweck einer Herzmassage ist es, Druck auf den Herzmuskel auszuüben, damit das Blut aus dem Herzen durch den Körper zirkulieren und ihn mit Sauerstoff versorgen kann. Wenn mehrere Personen anwesend sind, können Sie eine kombinierte Herz-Lungen-Wiederbelebung (Herzdruckmassage und Beatmung) starten. Das Herz unserer Haustiere liegt in der unteren Hälfte des linken Brustkorbes. Wenn Sie das linke Bein des Tieres anwinkeln, befindet sich der Ellenbogen direkt über dem Herzen. Platzieren Sie Ihren Handballen hinter dem Ellenbogen. Benutzen Sie bei kleinen Hunden und Welpen lediglich Daumen und Zeigefinger an beiden Seiten des Brustkorbes. Üben Sie nun eine kräftige, stoßartige Druckbewegung (Pumpbewegung) auf den Brustkorb aus, und zwar mit einer Taktung von 1 bis 2 Stößen pro Sekunde. Kontrollieren Sie regelmäßig, ob wieder ein Puls messbar ist. Setzt der Herzschlag für mehrere Minuten trotz Herzmassage nicht wieder ein, ist die Chance minimal, dass das Herz wieder zu schlagen beginnt.
Mund-zu-Nase-Beatmung
Können Sie keine Atmung mehr feststellen? Es ist möglich, dass das Herz noch arbeitet, deshalb sollten Sie unbedingt zuerst den Herzschlag kontrollieren. Ist dieser noch vorhanden, können Sie das Tier beatmen. Ist keine Herztätigkeit mehr zu erkennen, dann sollten Sie (wie oben beschrieben) eine Herzdruckmassage starten. Um eine Beatmung durchzuführen, legen Sie das Tier (falls möglich) auf die rechte Seite und strecken seinen Hals (dazu den Kopf am Kinn leicht nach oben schieben). Kontrollieren Sie zunächst, ob die Atemwege frei sind. Öffnen Sie das Maul, ziehen Sie die Zunge heraus und entfernen Sie eventuelle Fremdkörper (Schleim, Erbrochenes oder andere Objekte). Prüfen Sie erneut, ob die Atmung womöglich wieder eingesetzt hat. Ist dies nicht der Fall, dann starten Sie jetzt mit der Mund-zu-Nase-Beatmung. Legen Sie dazu die Lippen um das Maul des Hundes und umschließen diese mit Ihren Händen, sodass keine Luft entweichen kann. Blasen Sie dann vorsichtig von vorne im direkten Kontakt mit der Nase Luft durch die Nasenlöcher des Tieres. Bitte passen Sie auf, dass Sie nicht zu stark pusten! Das Lungenvolumen von Hunden (vor allem von kleinen Hunden) ist um ein Vielfaches kleiner als Ihr eigenes Lungenvolumen! Wiederholen Sie diesen Vorgang etwa fünf Mal pro Minute, bis die Atmung wieder von selbst in Gang kommt.
Sollten Sie alleine sein und möchten sowohl eine Herzdruckmassage als auch eine Beatmung durchführen, dann gehen Sie folgendermaßen vor: Abwechselnd 10 Sekunden lang Herzdruckmassage ausführen und dann einmal beatmen.
Vergiftungen
Es gibt eine Vielzahl an Stoffen, die eine giftige Wirkung auf Ihr Haustier haben können. Die bekanntesten Giftstoffe für Hunde sind Lebensmittel wie Schokolade, Trauben und Rosinen, Arzneimittel wie Paracetamol und Iboprofen, Ratten- und Mäusegift, Reinigungs- und Frostschutzmittel. Für Katzen sind Lilien, Paracetamol und Permethrin (Wirkstoff in Anti-Floh-Produkten für Hunde) besonders giftig. Was kann ich selbst als Haustierbesitzer tun? Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Haustier eines dieser Dinge aufgenommen hat oder entsprechende Symptome zeigt (akutes Auftreten von Erbrechen/Durchfall, nervöse Erscheinungen, Lethargie), dann nehmen Sie am besten direkt Kontakt mit Ihrem Tierarzt auf. Wichtige Informationen, die Ihr Tierarzt benötigt, sind das Gewicht des Tieres, die Inhaltsstoffe des Produktes und wie viel (beispielsweise Milliliter oder Milligramm) Ihr Haustier davon wahrscheinlich aufgenommen hat. Falls Sie Ihrer Katze versehentlich Flohtropfen für Hunde gegeben haben, dann ist es notwendig, die Stelle, an der das Mittel aufgetragen wurde, so schnell wie möglich mit einem milden Shampoo oder Seife abzuwaschen, damit so wenig wie möglich des Wirkstoffes durch die Haut in den Körper der Katze gelangt. Nehmen Sie im Anschluss gleich Kontakt zu Ihrem Tierarzt auf.
Gegenstand verschluckt
Hunde und Katzen neigen manchmal dazu, Fremdkörper zu verschlucken. Sie können sich in Ihren kühnsten Träumen nicht vorstellen, was Katzen und Hunde schon heruntergeschluckt haben. Da gibt es Hunde, die ganze Socken, Handschuhe, Tennisbälle, Gummispielzeuge, Spieltaue, Stöcke oder Fleischspieße fressen. Katzen hingegen neigen eher dazu, Ohrenstöpsel, Drähte oder Wolle hinunterzuschlucken. Sorgen Sie dafür, dass Spieße mit Essensresten während eines gemütlichen Grillabends immer an Plätzen gelagert werden, an die der Hund nicht herankommt. Und lassen Sie Ihren Hund niemals alleine mit einem Spielzeug spielen. Es ist ratsam, sofort Ihren Tierarzt zu kontaktieren, wenn Sie gesehen haben oder vermuten, dass Ihr Tier einen Gegenstand verschluckt hat. Wenn Sie zu lange warten, kann ein verschluckter Fremdkörper schwerwiegende Folgen für die Gesundheit Ihres Tieres haben. So ist es möglich, dass der Darm geschädigt wird oder dass es zu einem Verschluss kommt. Es wird öfter empfohlen, etwas Lebkuchen zu füttern, um spitze Gegenstände ‘einzupacken’ (also zu umhüllen), aber das funktioniert nicht ausreichend. Auch mit Salzwasser ein Erbrechen auszulösen, ist nicht zu empfehlen. Das Salzwasser wirkt oft nicht und hat dann zur Folge, dass der Körper austrocknet. Außerdem ist es bei spitzen Gegenständen gefährlich, diese wieder hochzuwürgen. Wenden Sie sich an Ihren Tierarzt, er wird die richtige Behandlungsmethode auswählen und diese anwenden. Das kann eine Injektion sein, die Erbrechen auslöst, eine endoskopische oder auch eine operative (chirurgische) Entfernung des Fremdkörpers.
Oft merken Sie als Besitzer gar nicht, dass Ihr Haustier heimlich etwas Falsches gefressen hat. Wenn Ihr Hund oder Ihre Katze mehrfach erbricht, schlapp ist und keinen Stuhlgang hat, dann kann das ein Zeichen für eine Blockade im Darm sein. Fragen Sie bei solchen Symptomen schnellstmöglich Ihren Tierarzt um Rat.
Allergische Reaktionen auf Insektenstiche
Stiche von Wespen, Bienen oder Stechfliegen können eine allergische Reaktion hervorrufen. Diese äußert sich in einer Schwellung, Rötung und Schmerzen. Wurde Ihr Haustier gestochen und steckt der Stachel noch sichtbar in der Haut, versuchen Sie zunächst, den Stachel vorsichtig mit einer Pinzette zu entfernen. Schwellung und Schmerzen können Sie lindern, indem Sie die Stelle kühlen. Sollte die Schwellung nicht zurückgehen und Ihr Haustier leidet sehr darunter, sollten Sie Ihren Tierarzt aufsuchen. Einige Hunde und Katzen vertreiben sich die Zeit damit, nach Fliegen zu schnappen. Wenn sie das allerdings mit Wespen oder Bienen tun und dabei in die Zunge oder den Hals gestochen werden, kann die Situation brenzlig werden. Eine Schwellung in diesem Bereich kann die Atmung behindern. Nehmen Sie in diesem Fall unverzüglich Kontakt zu Ihrem Tierarzt auf.
Zecken entfernen
Kontrollieren Sie Ihr Haustier täglich auf Zecken, vor allem nach einem Spaziergang im Wald. Es ist sehr wichtig, eine Zecke innerhalb von 16 bis 24 Stunden nach dem Biss zu entfernen. Bis zu dieser Zeit gibt es noch keine Verbindung zwischen dem Magen der Zecke und seinem Wirt – und damit keine Übertragung möglicher Krankheiten. Sie können die Zecke mithilfe einer Zeckenzange herausholen. Schieben Sie zunächst die Haare der Katze oder des Hundes beiseite, so dass die Zecke gut sichtbar ist. Packen Sie die Zecke so dicht wie möglich in Hautnähe am Kopf und drehen Sie die Zecke vorsichtig, bis sie sich löst. Im Gegensatz zu hartnäckig kursierenden Gerüchten ist es völlig egal, ob Sie die Zecke rechts oder links herum herausdrehen. Geben Sie niemals Alkohol oder Öl auf die Zecke! Die Folge ist, dass die Zecke in diesen Fällen ihren Mageninhalt ausspuckt und erst recht mögliche Erkrankungen überträgt. Prüfen Sie nach dem Entfernen der Zecke, ob Sie auch den Kopf der Zecke (ein kleiner schwarzer Punkt) erwischt haben oder ob er noch in der Haut steckt. Bleibt der Zeckenkopf in der Haut, kann das eine Entzündung hervorrufen. Reagiert Ihr Tier besonders stark auf einen Zeckenbiss? Dann lassen Sie diesen von Ihrem Tierarzt vorsichtshalber überprüfen.
Zwar ist es einfach, Zecken wieder zu entfernen, aber es ist besser, dass es gar nicht so weit kommt. Um gegen Zecken vorzubeugen, sollte daher ein gutes Präventionsmittel in der Zeckensaison genutzt werden. Für diesen Zweck bieten wir verschiedene Anti-Zeckenmittel an. Die Zecken beißen zwar noch, sterben aber schnell ab und fallen vom Tier herunter.
Akutes Lahmen
Sollte Ihr Vierbeiner plötzlich hinken, ist das immer ein Zeichen für Schmerz, auch wenn viele Hunde dabei nicht jammern oder jaulen. Wenn Ihr Hund lahmt, kann das verschiedene Ursachen haben. Hier kommt beispielsweise ein Trauma, Überbelastung, eine falsche Bewegung beim Sprung oder auch ein spitzer Gegenstand in Betracht. Prüfen Sie zunächst, ob sich Fremdkörper in der Pfote oder Ballen befinden oder ob Ihr Vierbeiner womöglich eine Verletzung an der Sohle oder an einer Kralle hat. Wenn Sie hier fündig werden und beispielsweise einen Splitter oder ein Glasstück entfernen müssen, sollten Sie die Pfote in den nächsten Tagen beispielsweise mit Dettol sauber halten und eventuell beim Spaziergang einen Verband anlegen. Sollte sich Ihr Haustier an den Krallen verletzt haben, gehen Sie wie in ‘Blutende oder ausgerissene Krallen’ weiter oben beschrieben vor. Wenn Sie die Ursache nicht selbst herausfinden können und das Lahmen über Stunden anhält, vereinbaren Sie bitte einen Termin bei Ihrem Tierarzt. Sollten Sie eine Fraktur vermuten, dann untersuchen Sie bitte das Bein nicht selbst. Jede Manipulation am Bein kann sehr schmerzhaft sein und nur noch mehr Schaden anrichten. Passen Sie auf, wenn Sie das Tier anheben, dass Sie nicht versehentlich das verletzte Bein anfassen. Lassen Sie die schmerzhafte Gliedmaße am besten einfach herunterhängen.
Verbrühungen oder Verbrennungen
Hat sich Ihr Haustier mit kochendem Wasser verbrüht oder eine Brandwunde zugezogen? Sorgen Sie dafür, dass die betreffende Stelle schnellstmöglich mit handwarmem Wasser für mindestens 10 Minuten gekühlt wird. Eine Kühlung sollte nicht mit Eis oder zu kaltem Wasser erfolgen, da sonst Kälteschäden drohen. Nehmen Sie währenddessen Kontakt zu Ihrem Tierarzt auf.
Überhitzung
Im Sommer besteht die Gefahr, dass der Körper Ihres Haustieres überhitzt. Das kann beispielsweise dann passieren, wenn in einer zu warmen Umgebung kein kühler Schattenplatz zur Verfügung steht (wie in einem geparkten Auto an einem heißen Sommertag). Hunde mit kurzer Schnauze (Französische/Englische Bulldogge und Mops) neigen eher dazu zu überhitzen. Die Folgen einer Überhitzung können sehr schwerwiegend sein. Darum ist es wichtig das Tier schnell abzukühlen. Hunde sind nicht in der Lage zu schwitzen. Sie verlieren ihre Körperwärme lediglich über die Fußsohlen und durch Hecheln. Bei Überhitzung hechelt der Hund stark, um die überschüssige Wärme loszuwerden. Aber durch die Anstrengung, die das heftige Hecheln mit sich bringt, kann die Körpertemperatur sogar noch ansteigen. Es ist daher lebensnotwendig, dass Sie eingreifen und Ihren Tierarzt um Rat fragen. Sie müssen in diesem Fall unbedingt selbst Erste Hilfe leisten und Ihren Hund so rasch wie möglich abkühlen. Nehmen Sie Ihren Hund aus der Sonne und legen Sie ein nasses Handtuch auf ihn. Sie können Ihren Hund auch ins Wasser legen oder schwimmen lassen. Es ist auch möglich, einen Hund mit besonders dickem oder langem Fell zu scheren. Allerdings sollten das Fell auch wieder nicht kurz geschnitten werden. Stellen Sie sicher, dass Ihrem Vierbeiner ausreichende Mengen an frischem Trinkwasser zur Verfügung stehen. Ihr Tierarzt kann Ihren Hund weiter untersuchen, ihm möglicherweise eine Infusion anlegen und zusätzliche Maßnahmen ergreifen.
Die Gefahr einer Überhitzung kann durch die Verwendung eines Aqua Coolkeeper Halsbandes reduziert werden. Dieses Halsband enthält Kühlkristalle, die den Nacken und damit die großen Blutbahnen (Schlagader) kühlen, die oberflächlich unter der Haut verlaufen. Zusätzlich bieten wir auch die Aqua Coolkeeper Kühlmatte an.
Erste-Hilfe-Set
Es ist immer gut, ein Erste-Hilfe-Set im Haus zu haben oder mit auf Reisen oder auf einen Ausflug zu nehmen. Ein gut sortiertes Erste-Hilfe-Set sollte unter anderem mit Bandagen, sterilen Wundkompressen, einem Antiseptikum wie Betadine, Alkohol- oder Iodtüchern, Wundverbänden, Pflasterband, einer Schere und eventuell Handschuhen ausgestattet sein. Eine Nagelzange ist praktisch bei eingerissenen Krallen. Und eine Zeckenzange darf auch nicht fehlen. Bei uns finden Sie auch komplette Erste-Hilfe-Sets wie das Duvo Pet First Aid Kit und Trixie Erste-Hilfe-Set.
Erste-Hilfe-Kurs
Erste Hilfe leisten zu können, wenn Ihr Hund einen Unfall hatte, bedeutet vielleicht in dem einen oder anderen Fall, sein Leben zu retten. In den meisten Situationen können Sie zumindest seine Schmerzen lindern und/oder verhindern, dass die Verletzung schlimmer wird. Danach sollten Sie sich darum kümmern, dass Ihr Haustier sicher zum Tierarzt transportiert werden kann. Ein Erste-Hilfe-Kurs vermittelt Ihnen die theoretischen und praktischen Kenntnisse, um Erste Hilfe leisten zu können. Es werden überall Erste-Hilfe-Kurse angeboten, auch spezielle Erste-Hilfe-Kurse für Haustiere (beispielsweise für Katzen oder Hunde). Fragen Sie bei Ihrem Tierarzt nach oder schauen Sie auf die Seiten der Rettungsdienste wie ASB, Johanniter, DRK (bzw. BRK). Auch verschiedene Tierkliniken bieten spezielle Kurse für Tierbesitzer an.
Versicherungen
Es ist möglich, eine Versicherung für Ihr Haustier abzuschließen, die etwaige Kosten für den Tierarzt übernimmt. Erkundigen Sie sich bei den verschiedenen Versicherungsgesellschaften nach den Bedingungen und Beiträgen. Sie können natürlich auch ein ‘Sparschwein‘ für Ihren Hund aufstellen, um unerwartete Kosten aus dem gesammelten Geld zu decken.