Fellpflege im Sommer
Geschrieben von Samantha |
Viele genießen es, im Sommer luftige kurze Kleidung zu tragen und die Sonne auf der Haut zu spüren. Unsere Haustiere können Ihr Fell jedoch nicht einfach so ablegen. Um den Vierbeinern den Sommer dennoch so komfortabel wie möglich zu gestalten, braucht die Fellpflege etwas mehr Aufmerksamkeit.
Temperaturregulierung
Für uns Menschen ist es ein herrliches Gefühl, im Sommer mit kurzen Ärmeln und Flip-Flops herumzulaufen. Abgesehen davon, dass es einfach toll ist, die Sonne auf der Haut zu spüren, wird unser Körper auf diese Weise auch seine überschüssige Wärme los. Über den ganzen menschlichen Körper sind Schweißdrüsen verteilt. Droht uns eine Überhitzung, produzieren diese Drüsen Schweiß. Die Verdunstung des Schweißes sorgt dann für Abkühlung.
Katzen und Hunde besitzen auch Schweißdrüsen auf der Haut, aber sie nutzen sie nicht zum Abkühlen des Körpers (mit Ausnahme der Schweißdrüsen in den Fußsohlen). Hunde verlieren den größten Teil ihrer Körperwärme durch Hecheln. Sie ziehen also – hinsichtlich der Regulierung ihrer Körpertemperatur – keinen Nutzen aus nackter Haut.
Scheren
Einige Menschen möchten ihrem Hund etwas Gutes tun und lassen ihn für den Sommer vollständig kahl rasieren, damit es dem Vierbeiner schön kühl ist. Sie erkennen nicht, dass diese Prozedur nur das Gegenteil bewirkt! Das Fell eines Hundes wirkt wie eine Isolierschicht. Zwischen den einzelnen Haaren befindet sich eine Luftschicht, die den Hund im Sommer kühl und im Winter warm hält. Wenn diese isolierende Schicht nun – beispielsweise durch ein radikales Scheren – entfernt wird, gehen nicht nur die Haare, sondern auch die Kühlung im Sommer verloren. Somit hat der Hund Schwierigkeiten, seine Körpertemperatur zu halten.
Ein weiterer Nachteil einer kompletten Rasur besteht darin, dass die Haut nun ungeschützt der Sonne ausgesetzt ist. Dadurch kann die Haut verbrennen. Es kommt auch vor, dass bei Hunden das Fell einfach nicht wieder nachwachsen will, nachdem es abrasiert wurde. Dieses Phänomen nennt sich Post-clipping Alopezie.
Post-clipping Alopezie
Post-clipping Alopezie, auch Haarlosigkeit nach dem Scheren genannt, tritt gelegentlich bei Hunden auf. In diesem Zustand wächst das Fell nur extrem langsam nach, wenn es geschoren oder eine Teilrasur (beispielsweise bei einer Operation) vorgenommen wurde. Im Normalfall wächst das Fell innerhalb von drei bis vier Monaten vollständig nach. Bei einem Post-clipping Syndrom dauert das ganze jedoch sehr viel länger. Glücklicherweise setzt bei dieser Art von Alopezie das Haarwachstum in der Regel nach einer Zeit von etwa sechs bis zwölf Monaten spontan wieder ein. Bis das Fell allerdings wieder vollständig nachgewachsen ist, können gut und gerne zwischen 18 und 24 Monate vergehen. Dadurch sieht der Hund einige Monate nach dem Scheren immer noch aus wie frisch rasiert. An allen Stellen, an denen der Hund nicht geschoren oder rasiert wurde, wächst das Fell völlig normal.
Die genaue Ursache für die Post-clipping Alopezie ist nicht bekannt. Allerdings gibt es eine Reihe von Theorien. Eine dieser Theorien basiert darauf, dass die Haut durch die Entfernung des Fells sehr schnell auskühlt. Um einem starken Wärmeverlust vorzubeugen, verengen sich die Kapillargefäße in der Haut. Durch die verminderte Durchblutung werden die Haarfollikel nicht ausreichend versorgt und stoppen vorzeitig die Wachstumsphase des Haares. Eine andere Theorie besagt, dass die Haare durch das Scheren in eine sehr lange andauernde Ruhephase gelangen, bevor der nächste Wachstumszyklus des Haares beginnt.
Eine Post-clipping Alopezie kann auch ein frühes Anzeichen einer Hormon- oder Stoffwechselstörung sein. Es ist daher immer angebracht, Ihren Hund von einem Tierarzt untersuchen zu lassen, wenn nach dem Trimmen das Fell nicht wieder nachwächst.
Bei einem Post-clipping Syndrom ist keine Behandlung der Erkrankung notwendig. Abgesehen davon, dass Ihr Hund ein wenig seltsam aussieht, hat er durch das kahle Fell keine Beschwerden. Natürlich ist es wichtig, die nackte Haut vor der Sonne zu schützen.
Sonnenbrand
Bei Hunden
Ein Sonnenbrand entsteht durch Schäden, die das Sonnenlicht auf der Haut an nicht pigmentierten, dünn behaarten Stellen wie der Nase oder dem Rumpf verursacht.
Einige Hunde sind von Natur aus anfälliger für Verbrennungen durch die Sonne. Weiße Boxer und Bullterrier, American Staffordshire Terrier, Beagle, der Deutsche Kurzhaar und Dalmatiner sind hier stärker betroffen als andere Hunderassen und: Hunde, bei denen das Fell getrimmt wurde, sind ebenfalls empfänglicher für einen Sonnenbrand. Die Haut ist ja tatsächlich nicht mehr (so gut) durch das Fell geschützt.
Es versteht sich von selbst, dass ein Sonnenbrand häufiger bei solchen Hunden vorkommt, die sich viel im Freien aufhalten und somit häufig direktem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Symptome für eine Verbrennung der Hundehaut ähneln einem Sonnenbrand beim Menschen: Rötung und Schuppung der Haut. Ist die Haut der Sonne noch länger ausgesetzt, tritt zudem eine ‘Verkahlung‘, Krustenbildung oder auch Beulen, Blasen oder Pickel auf. Oft entzündet sich die Haut und letztendlich kann es zu Hautkrebs kommen.
Zu den prädestinierten Stellen für einen Sonnenbrand gehört der Nasenrücken, weil dieser schon von Natur aus sehr dünn behaart ist. Auch der Bauch der Tiere enthält weniger schützendes Fell als der Rest des Körpers, deshalb verbrennt er auch schneller. Zudem sind die Flanken, der Schwanz sowie die Enden der Gliedmaßen recht empfindlich.
Um einen Sonnenbrand zu vermeiden, müssen gefährdete Hunde mit einem guten Sonnenschutz wie Dermoscent SunFREE eingerieben werden.
Falls Ihr Hund sich bereits einen Sonnenbrand zugezogen hat, muss eine weitere Sonneneinstrahlung unbedingt verhindert werden. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund im Haus oder wenigstens im Schatten bleibt. Versorgen Sie die geschädigten Hautpartien mit einer speziellen Creme gegen Sonnenbrand, um einer Verschlimmerung vorzubeugen. Bei schweren Verbrennungen sollten Sie unbedingt Ihren Tierarzt konsultieren.
Bei Katzen
Auch Katzen können einen Sonnenbrand bekommen. Vor allem weiße Katzen und Nacktkatzen sind gefährdet. Meist verbrennen die Spitzen und die Ränder der Ohren zuerst, aber auch die Augenlider, die Nase und die Lippen sind sehr empfindlich. Zunächst bekommt die Katze “lediglich” einen Sonnenbrand, wenn die Sonnenbelastung jedoch weiterhin anhält, kann die Katze an Hautkrebs erkranken.
Zur Vorbeugung ist es das Beste, eine weiße Katze einfach nicht in die Sonne zu lassen. Aber das ist leichter gesagt als getan. Für alle Fälle können Sie die Ohren Ihrer Katze zweimal täglich mit einem guten Sonnenschutz wie Dermoscent SunFREE einreiben. Bei Nacktkatzen muss natürlich der ganze Körper vor der Sonne geschützt werden.
Ihrem Haustier das ganze Fell abzurasieren, ist somit nicht empfehlenswert. Manchmal schadet diese Prozedur mehr, als sie nützt. Am besten überlegen Sie zusammen mit einem guten Hunde- oder Katzenfriseur, wie die passende Fellpflege für Ihr Haustier aussieht. Er oder sie wird ganz genau wissen, was für die Rasse Ihres Tieres die optimale Lösung ist.
Was Sie selbst tun können, ist das Fell Ihres Vierbeiners im Sommer gut zu pflegen. Das Fell sollte sauber und knotenfrei gehalten werden. Knoten können nämlich schnell verfilzen und es bilden sich wunde Stellen oder Ekzeme. Kontrollieren Sie das Fell täglich und kämmen Sie alle Knötchen mit einen Kamm oder eine Bürste aus. Natürlich sollten Sie eventuelle Parasiten (wie Flöhe oder Zecken), die Sie beim Kämmen entdecken, sofort entfernen.