Flöhe bei Hunden und Katzen
Geschrieben von Samantha |
Ein häufig auftretendes Problem bei Haustieren ist der Befall mit Flöhen. Diese Tierchen sind blitzschnell und kriechen tief in das Fell hinein, wodurch sie manchmal schwer zu finden sind.
Flöhe verursachen in den meisten Fällen einen starken Juckreiz, aber der ist gewiss nicht immer überdeutlich erkennbar.
Flöhe
Ein häufig auftretendes Problem bei Haustieren ist der Befall mit Flöhen. Dies sind winzige, braune und seitlich geplätteten Tierchen, die bei Ihrem Haustier oft für einen heftigen Juckreiz und das daraus resultierende Kratzen sorgen. Es ist nicht immer sehr einfach, einen Flohbefall festzustellen. Insbesondere bei dicht behaarten und langhaarigen Tieren sind diese wieselflinken Insekten schwer zu finden.
Es gibt zwei Arten von Flöhen, nämlich den Hundefloh (Ctenocephalides canis) und den Katzenfloh (Ctenocephalides felis). Dabei kommt der Katzenfloh bei Weitem am Häufigsten vor, auch bei Hunden. Um sich fortpflanzen zu können, benötigt der Floh eine Blutmahlzeit. Einen Tag später legt der Floh einige Dutzend (20-45) Eier. Diese Eier landen in der direkten Umgebung. Innerhalb von 2 bis 10 Tagen entwickeln sich die Eier zu Larven weiter. Die Larven scheuen jedoch das Licht und kriechen in oder unter Decken, Teppichböden, Ritzen und andere kleine Öffnungen. Die Larve verpuppt sich in einen Kokon und einige Wochen, bis ein Jahr später kommt, unter dem Einfluss von warmen Temperaturen und Vibrationen in der Umgebung ein ausgewachsener Floh heraus. Dies ist der Grund dafür, dass vor allem nach einer Zeit der Abwesenheit (z. B. nach einem Urlaub) eine Flohplage entsteht. Diese Flöhe gehen auf die Suche nach einem Wirt für eine Blutmahlzeit, wonach der ganze Zyklus erneut beginnt. Unter idealen Bedingungen dauert der gesamte Zyklus circa 2-3 Wochen.
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Wussten Sie schon?
Bei Untersuchungen stellte sich heraus, dass sich 95 % der Flohpopulation in der Umgebung befinden und nur 5 % der Flöhe auf dem Tier selbst. Zudem bestehen nur 1-10 % der Flohpopulation aus erwachsenen Flöhen, während mehr als 90 % Eier, Larven und Puppen sind. Die ausgewachsenen Flöhe auf Ihrem Haustier sind demnach nur die ‘Spitze vom Eisberg‘.
Flöhe erkennen
Flöhe sind lichtscheu und blitzschnell. Sie kriechen tief in das Fell hinein, wodurch sie bei einigen Tieren schwer zu finden sind. Um zu prüfen, ob Ihr Haustier Flöhe hat, können Sie am besten einen Flohkamm verwenden. Zuweilen werden Sie mit diesem Kamm die Flöhe aus dem Fell heraus kämmen. Ist dies nicht der Fall, dann gehen Sie in dem Fell auf die Suche nach schwarzen Körnern. Diese schwarzen Körnchen sind der Kot der Flöhe.
Auf einem nassen Tuch zeigen sie sich in einer rostbraunen Farbe (unverdautes Blut im Stuhl des Flohs).
Symptome
Flöhe verursachen in den meisten Fällen einen starken Juckreiz, aber dieser ist gewiss nicht immer überdeutlich erkennbar. Das Jucken wird häufig durch das Kratzen ersichtlich, aber einige Tiere springen auch plötzlich aus ihrem Schlaf heraus auf oder beißen sich auf der Höhe der Hinterläufe. Darüber hinaus können auf der Haut kleine rote Flecken zu sehen sein, kahle Stellen entstehen oder Verschorfungen (oft im unteren Rückenbereich und am Schwanzansatz) auftreten. Sehr junge Tiere können sogar bei einem ernsthaften Flohbefall unter einer Blutarmut (Anämie) leiden, die dadurch entsteht, dass die Flöhe dem Tier massiv Blut aussaugen. Tiere mit einer Flohallergie reagieren allergisch auf den Speichel der Flöhe und werden hierunter besonders viel zu leiden haben, selbst einige Zeit nach dem Flohbiss. Bei Hunden kann das Jucken in einigen Fällen derart schlimm sein, dass sie sich selbst einen ‘Hot Spot‘ (akute, nässende Dermatitis) zufügen, indem sie sich kontinuierlich lecken und beißen, nicht selten genau über dem Schwanzansatz. Bei der Katze ist eine Flohallergie an Dutzenden von Krusten zu erkennen, die über dem ganzen Rücken zu spüren sind. Flöhe können des Weiteren Eier von Bandwürmern mit sich mittragen. Durch das Lecken des Fells kann sich Ihr Haustier auf diese Art und Weise mit Bandwürmern infizieren.
Therapie und Vorbeugung
Wenn Sie entdecken, dass Ihr Hund oder Ihre Katze Flöhe hat, ist es unvermeidlich, Ihr Tier dagegen zu behandeln. Dafür stehen verschiedene Mittel zur Verfügung. Im Abschnitt weiter unten erhalten Sie mehr Informationen über die verschiedenen Antiflohmittel. Es ist sehr wichtig, vor allem bei einer Infektion, alle Hunde und Katzen in einem Haushalt gleichzeitig zu behandeln.
Angesichts des großen Teils der Flöhe (95 %), die sich gerade in der Umgebung befinden, ist es von entscheidender Bedeutung, die Behandlung der Umgebung ebenfalls gut anzupacken! Dies muss durch das gründliche Staubsaugen, das Waschen von Körben, Decken, Kissenbezügen und Kleidern unter hohen heißen Temperaturen sowie durch die Verwendung von einem Umgebungsspray, wie das Beaphar Dimethicare oder das Bogaclean erfolgen.
In Abhängigkeit von der Schwere des Befalls, kann es eine längere Zeit dauern, bis das Flohproblem vollständig unter Kontrolle ist. Es wird empfohlen, bei einem Flohbefall Ihr Tier und die Umgebung für mindestens 3 Monate in Folge zu behandeln. Da Flöhe auch den Bandwurm übertragen können, ist es neben der Behandlung gegen Flöhe auch sehr wichtig, das Tier gegen Bandwürmer zu behandeln.
Leider kommen Flöhe das ganze Jahr hindurch vor, folglich auch im Winter. Angesichts dessen, dass wir im Winter die Heizung anstellen, entsteht dadurch ein hervorragendes Klima für Flöhe. Dies bedeutet, dass die Behandlung auch im Winter durchgeführt werden muss.
Antiflohmittel
Antiflohmittel stehen in Form von Pipetten, Halsbändern, Tabletten, Sprays und Shampoos zur Verfügung. Im Gegensatz zu dem, was ab und an behauptet wird, gibt es im Moment noch keine konkreten Beweise für eine Resistenz gegen Flohmittel.
Spot On (Pipette)
Pipetten gegen Flöhe genießen den höchsten Bekanntheitsgrad. Diese Produkte sollen auf die Haut aufgetröpfelt werden und dabei vorzugsweise zwischen die Schulterblätter oder in den Nacken, sodass das Tier selbst nicht herankommen kann. Bis die Spot-On-Lösung ihre Wirksamkeit zeigt, dauert es bei den meisten Pipettenprodukten etwa 4 Wochen. Viele sind zugleich auch gegen Zecken wirksam. Achtung: Die Mittel für Hunde dürfen nicht bei Katzen angewandt werden! Permethrin, welches der Wirkstoff ist, der in einigen Pipetten für Hunde verwendet wird, ist für Katzen giftig!
Beispiele für Spot-On-Produkte:
- Midaspot
- Amflee
- Advantage für Hunde
- oder Pestigon
Das Präparat ‘Stronghold’ ist nur noch auf Rezept von dem Tierarzt und bei einer Tierarztpraxis erhältlich.
Katzen: Advantage für Katzen (Nicht verwechseln mit Advantix!) oder Frontline Spot-on für Katzen. Darüber hinaus gibt es ein breites Angebot an Spot-On-Produkten für Katzen, die ebenso wie die Frontline Pipetten das Fipronil als Wirkstoff enthalten. Die ‘Stronghold’ Präparate sind jedoch nur noch auf Rezept von einem Tierarzt und in der Tierarztpraxis erhältlich. Bitte beachten Sie auch, dass der Wirkstoff Permethrin giftig ist für Katzen.
Flohhalsband
Ein effektives und länger anhaltendes wirksames Antiflohhalsband ist zum Beispiel das Seresto, das es sowohl für Hunde als auch für Katzen gibt. Dieses Anti-Floh-Halsband ist bis zu 8 Monate lang wirksam und bietet zudem auch den Schutz vor Zecken.
Tabletten
Heutzutage stehen auch Tabletten gegen Flöhe zur Verfügung, wie zum Beispiel die Kautabletten ‘Comfortis’ für Hunde und für Katzen oder ‘Bravecto‘ für den Hund mit einer Wirksamkeit von 3 Monaten. Diese Mittel sind ausschließlich auf Rezept von einem Tierarzt erhältlich und werden in der Tierarztpraxis verkauft. Im Moment gibt es viele Diskussionen rund um die Verwendung von dem Präparat ‘Bravecto’. Wir schließen uns dem Standpunkt, der von der ‘Königlichen Niederländischen Gesellschaft für Veterinärmedizin (KNMvD)‘ über Bravecto in den Nachrichten angenommen wurde an. Die vertritt den Standpunkt, dass noch weitere Untersuchungen nötig sind, um mögliche Nebenwirkungen ausschließen zu können. Zum jetzigen Zeitpunkt sind die Ergebnisse noch zu wage. Sollten Sie mehr über dieses Thema wissen wollen, dann nehmen Sie bitte Kontakt mit Ihrem Tierarzt auf und lassen Sie zusätzlich ggf. weitere Untersuchungen zu diesem Thema durchführen.
Spray
Die Verwendung von einem Spray, wie das Frontline Spray oder das Effipro Spray ist vor allem für die Behandlung von Flöhen bei Hundewelpen und Kätzchen geeignet, bei denen im Zusammenhang mit dem Alter und/oder dem Gewicht noch keine Pipetten oder anderen Mittel verabreicht werden können.
Shampoo
Es sind für Hunde auch diverse Shampoos gegen Flöhe erhältlich. Wir führen auch mehrere solcher Produkte in unserem Shop. Schauen Sie sich einfach in unserer Kategorie Flöhe und Zecken um. Diese sind allerdings nur als ergänzendes Pflegemittel bei der Bekämpfung der Flöhe geeignet. Der Grund dafür ist, dass diese nur für kurze Zeit wirksam sind und daher keinen vollständigen Schutz bieten.