Ernste Folgen
Wenn Ihr Haustier älter wird, nimmt das Risiko von Zahnproblemen zu. Werden diese Gebissprobleme nicht behandelt, kann dies ernsthafte Folgen für die Gesundheit des Tieres haben. Die Beschwerden können von schlechtem Atem über Zahnausfall bis zu Entzündungen in wichtigen Organen variieren. Daher ist es wichtig, das Gebiss Ihres Haustieres täglich zu pflegen und regelmäßig kontrollieren zu lassen.
Atem
Prüfen Sie, wie der Atem Ihres Haustieres riecht. Riecht er frisch oder stinkt er? Bitte beachten Sie, dass nach einer Mahlzeit der Atem nicht immer frisch riechen kann! Ein schlecht riechender Atem kann ein Anzeichen für das Vorhandensein von Zahnstein sein.
Wie frisst Ihr Haustier?
Beobachten Sie einmal, wie Ihr Hund oder Ihre Katze Trockenfutter frisst. Stürzt er/sie sich darauf oder geschieht es vorsichtig? Wenn das letztere der Fall ist, kann es sein, dass das Kauen für Ihr Tier schmerzhaft ist.
Ablagerungen
Können Sie in das Maul Ihres Hundes oder Ihrer Katze hineinschauen? Achten Sie dann darauf, ob gelbbraune Ablagerungen auf den Zähnen zu sehen sind. Das ist Zahnstein. Können Sie auch Rötungen um die Backenzähne herum sehen? Dann ist dies ein Zeichen von Zahnfleischentzündung.
Eine regelmäßige Gebisskontrolle
Bei den meisten Tieren kann man nicht direkt bemerken, dass sie Probleme mit ihren Zähnen haben. Wenn Sie jedoch sichtbar leiden, ist das Problem leider bereits in einem weit fortgeschrittenen Stadium. In diesem Fall ist es ratsam, den Tierarzt für eine zahnärztliche Behandlung aufzusuchen. Um zu vermeiden, dass es soweit kommt, ist eine regelmäßige Gebisskontrolle zu Hause sehr wichtig!
Gebisspflege
Was können Sie tun?
Was können Sie tun, um Zahnprobleme bei Ihrem Haustier zu vermeiden? Wenn Sie einen jungen Hund oder eine junge Katze haben, ist es die Mühe wert, ihn/sie daran zu gewöhnen, dass Sie die Zähne kontrollieren und putzen. Dies erfordert viel Geduld und Training, aber es ist eine gute Investition. So kostet es Sie, wenn der Hund oder die Katze älter ist, keine besondere Mühe, die Zähne zu putzen.
Was benötigen Sie dafür?
Eine speziell geformte Zahnbürste und Zahnpasta, speziell für Tiere entwickelt, und viel Geduld! Hier eignet sich beispielsweise das C.E.T. Zahnpflegeset. Beginnen Sie bei einem jungen Tier damit, dass es sich an den Geschmack der Zahnpasta gewöhnt und an die Tatsache, dass Sie mit Ihren Fingern in seinen Mund kommen. Wenn Ihr Tier das akzeptiert, belohnen Sie es ausgiebig und gehen Sie stets einen Schritt weiter. Das Zähneputzen sollte angenehm für das Tier sein!
Andere Wege, um zu verhindern, dass aus Plaque Zahnstein wird, sind folgende:
Ist das Zähneputzen zu gefährlich für Ihre Finger, dann können Sie ein Anti-Plaque Mittel in Pulverform (Orozyme Bucco Fresh Plaqueoff) oder als Flüssigkeit (Vet Aquadent) verwenden. Dieses mengen Sie ins Futter oder Trinkwasser Ihres Tieres.
Zudem gibt es zahlreiche spezielle Diätfutter, Wachse, Puder und Kaustreifen die dabei helfen, das Gebiss optimal zu pflegen. Machen Sie beispielsweise Gebrauch vom natürlichen Instinkt Ihres Hundes und geben Sie ihm jeden Tag einen Kaustreifen, oder lassen Sie ihn mit Kong Dental spielen. Somit werden die Zähne mechanisch gereinigt. Für Hunde, die nicht gerne kauen, und Katzen gibt es Tierfutter von verschiedenen namhaften Marken, die helfen, Plaquebildung zu verhindern. Dazu zählen z.B. Royal Canin Dental oder Hills t/d für Hunde und Katzen
Häufig vorkommende Erkrankungen der Zähne und der Mundhöhle bei der Katze
Fehlerhafter Wechsel der Milcheckzähne
Dies kommt bei Katzen zum Glück nicht sehr häufig vor. Es ist wichtig, dass der Milchzahn nicht mehr im Mund vorhanden ist, wenn der bleibende Zahn durchbricht. Wenn der Milchzahn zu lange sitzen bleibt, kann dies den Stand des bleibenden Elementes nachteilig beeinflussen. In der Regel sind alle Zähne im Alter von 6 Monaten gewechselt. Kontrollieren Sie das Gebiss Ihres Kätzchens in diesem Alter also gut, und wenn Sie Zweifel haben, sollten Sie Ihren Tierarzt besuchen.
Zahnresorption oder FORL (Feline odontoclastische resorptive Läsion)
ist eine häufige Gebisserkrankung bei Katzen. Sie entsteht, weil in der Zahnkrone oder Zahnwurzel Löcher entstehen, die durch Abbau von Vitamin D verursacht werden. Dies wird oft von Zahnfleischentzündung, Plaque und Zahnstein begleitet. Durch FORL kann ein Zahn so zerbröckeln, dass er abbricht. Der Wurzelkanal wird freigelegt. Dies ist sehr schmerzhaft für die Katze, ähnlich wie Zahnschmerzen beim Menschen. Die Katze wird sich anders verhalten und kann die folgenden Symptome zeigen:
- Aus dem Mund stinken, viel Speichelfluss, Gewichtsverlust, nicht essen, essen mit schiefem Kopf, kein kaltes Wasser trinken wollen, plötzlich aufhören zu essen oder zu trinken, weg kriechen, nicht mehr so anhänglich sein.
Feline chronische Gingivitis Stomatitis oder länger andauernde Entzündung der Mundschleimhaut
Diese Erkrankung kann mehrere Gründe haben wie z.B. entzündetes Zahnfleisch, entzündete Zähne, Viren, Allergien oder Tumore. Sie kann bereits in sehr jungem Alter auftreten, dann spricht man von juveniler Gingivitis (dies kommt häufig vor bei Maine Coons). Die Symptome sind die gleichen wie bei FORL.
Wenn Ihre Katze beim Tierarzt wegen ihrer Gebissprobleme behandelt wurde, empfiehlt man im allgemeinen eine abschließende Nachbehandlung. Diese besteht immer aus Putzen oder, falls dies nicht möglich ist, anderen Methoden der Gebisspflege, wie z.B. geeignete Ernährung.
Die häufigsten Gebissprobleme bei Hunden
Aus dem Milchgebiss stehenbleibende Eck- und/oder Backenzähne. Kommt bei Hunden häufig vor. Überprüfen Sie das Gebiss Ihres Welpen regelmäßig. Auch für den Welpen gilt: ein Milchzahn und ein bleibender Zahn des gleichen Typs dürfen nicht gleichzeitig im Mund vorhanden sein. Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren Tierarzt.
Plaque/Zahnstein
Durch Bildung von Plaque können Bakterien sich leicht auf der Zahnoberfläche festsetzen. Wenn sich bereits Zahnstein gebildet hat, ist die einzige Lösung eine Zahnreinigung beim Tierarzt. Danach ist es wichtig, die Zähne gut zu unterhalten. Zähneputzen ist die Methode, die Zähne Ihres Hundes gesund und sauber zu erhalten!
Abgenutzte Zähne, abgebrochene Zähne
Durch enthusiastisches Spielen mit Bällen und Stöcken nutzen sich die Zähne ihres Hundes sehr schnell ab. Vor allem, weil immer viel Sand daran haftet. Daher ist es ratsam, Ihren Hund, wenn möglich, mit glatten Bällen spielen zu lassen.
Nagetiere
Bei Nagetieren geschieht es häufig, dass aufgrund von Abnutzung oder schief wachsenden Zähnen Haken entstehen. Auch die Schneidezähne werden oft zu lang oder verformen sich. Diese können und sollten Sie von Ihrem Tierarzt beischleifen lassen. Ursache für falsch wachsende Schneidezähne kann zuviel Calcium im Futter sein. Um dieses Problem auszuschließen könnten Sie, neben Heu, Supreme Science Selective verfüttern, welches einen optimalen Calciumgehalt hat.
Pferde
Auch bei Pferden formen sich häufig Haken auf den Zähnen, welche Ihr Tierarzt oder Zahnarzt entfernen sollte. Bei jungen Pferden kann es wiederum geschehen, dass die ersten Zähne nicht ausfallen und zusätzlich zu den neuen Zähnen im Maul bleiben. Auch diese sollten entfernt werden, damit das Pferd normal fressen kann. Zudem kann bei Pferden Zahnstein auftreten, daher sollten Sie das Gebiss Ihres Pferdes regelmäßig kontrollieren lassen.
Haben Sie Fragen zu diesem Thema oder zu anderen Erkrankungen / Produkten? Nehmen Sie dann gerne Kontakt mit unserer Tierärztin per E-Mail an tierarzt@medpets.at.