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Futter und Fellpflege bei allergischen Hunden und Katzen

Geschrieben von Samantha |

Allergische Erkrankungen bei Hunden und Katzen gehen oft mit Hautproblemen wie Juckreiz, Rötungen oder Ohreninfektionen einher. Bei einer Allergie bildet der Körper Abwehrstoffe gegen Substanzen, die an sich nicht schädlich für ihn sind.

Katze, die sich kratzt

Das können Stoffe aus der Umgebung sein wie beispielsweise Pollen von Bäumen, Gräsern und Unkraut oder auch Milben. Eine allergische Reaktion auf Substanzen aus der Umwelt wird Atopie genannt. Daneben können Tiere auch eine Abwehrreaktion gegen Inhaltsstoffe im Futter entwickeln. In den meisten Fällen handelt es sich hierbei um eine Reaktion des Immunsystems gegen bestimmte Proteine in der Nahrung. Gelegentlich kann die Abwehr auch gegen andere Futtermittelbestandteile gerichtet sein. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Bedeutung der Hautpflege und Ernährung von Tieren, die unter Hautproblemen leiden, die auf eine Allergie zurückzuführen sind.

Symptome bei einer Allergie

Kommt ein allergischer Hund oder Katze in Kontakt mit einer allergieauslösenden Substanz (Allergen), antwortet der Körper mit einer Abwehrreaktion des Immunsystems darauf. Die körpereigenen Abwehrzellen stürzen sich auf den harmlosen Fremdstoff, da sie ihn fälschlicherweise für eine Bedrohung halten. Um eine Abwehrreaktion auszulösen, werden in der Haut Botenstoffe wie Histamin in größeren Mengen ausgeschüttet. Bei Histamin handelt es sich um einen sogenannten Entzündungsmediator, der in der Haut für entzündliche Abwehrreaktionen sorgt. Und genau diese Abwehrreaktion verursacht leider die Symptome, die sich in starkem Juckreiz und Rötungen der Haut zeigen können. Meist treten diese Symptome an bestimmten Stellen des Körpers auf, beispielsweise am Kinn, zwischen den Zehen und in den Achselhöhlen, in der Leistengegend oder am Bauch. Bei Katzen sind diese Hautreaktionen infolge einer Allergie oft am Kopf, Hals oder an den Ohren zu finden. Sie sind aber auch im Bauchbereich, an den Beinen und am Unterleib anzutreffen. Allergische Tiere leiden zudem häufig an einer Ohrenentzündung. Bei einigen Katzen ist eine Ohrenentzündung das einzige Symptom für eine bestehende Allergie.

Behandlung einer Allergie

Die wirkungsvollste Behandlung besteht natürlich darin, zu vermeiden, dass Ihr Tier mit dem allergieauslösenden Stoff in Berührung kommt. Leider ist es in vielen Fällen sehr schwierig, exakt zu bestimmen, auf welche Substanz das Tier allergisch reagiert. Im Allgemeinen wird eine Diagnose in zwei Schritten erstellt. Als Erstes wird geprüft, ob es sich womöglich um eine Futtermittelallergie handelt. Um diese diagnostizieren zu können, wird Ihr Tierarzt empfehlen, eine sogenannte Eliminationsdiät über einen Zeitraum von mindestens sechs Wochen durchzuführen. Diese Eliminationsdiät erfolgt in der Regel mit einem hypo-allergenen Futter. Sollte keine Besserung eintreten, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich nicht um eine Futtermittelallergie, sondern um eine Reaktion auf Stoffe aus der Umgebung (Atopie) handelt oder dass das verwendete Futter nicht das Richtige für Ihr Haustier war. In diesem Fall ist es ratsam, zusammen mit Ihrem Tierarzt herauszufinden, ob nicht ein anderes Futter (mit einer anderen Eiweiß- und/oder Kohlenhydratquelle) der Lösung näher kommt. Manchmal hilft nur suchen und ausprobieren, um auf das richtige Futter zu stoßen. Sollte kein einziges Futter eine Verbesserung herbeiführen, kann der Versuch unternommen werden, herauszufinden, ob Ihr Tier auf einen Stoff aus der Umgebung allergisch reagiert, und damit eine Atopie hat. Dazu wird ein Bluttest durchgeführt. Da eine Vermeidung des Allergens in diesem Fall nicht möglich ist, bietet sich als Therapie an, das betroffene Tier weniger sensibel für diesen Stoff zu machen. Dieses Verfahren wird Desensibilisierung genannt.

Juckreiz lindernde Mittel

Kann die Ursache für die Allergie bei Ihrem Haustier nicht gefunden werden oder ist es nicht möglich, den Kontakt mit dem Allergen zu vermeiden, muss das Tier symptomatisch behandelt werden. In diesem Fall verschreibt der Tierarzt ein Mittel, das den Juckreiz bei Ihrem Vierbeiner vermindert oder stillt. Leider haben diese Mittel bei einer Langzeitanwendung auch diverse Nebenwirkungen. Deshalb sollten diese Medikamente – wann immer es geht – so niedrig wie möglich dosiert werden.

Warum ist die Pflege der Haut bei einem allergischen Tier so wichtig?

Ganz außen auf der Haut befindet sich eine Hornschicht namens Stratum corneum. Diese Schicht besteht im Wesentlichen aus Keratin, einem Eiweiß, das eine schützende Außenbarriere der Haut darstellt. Durch die Eiweiße wird unter anderem die Verdunstung von Wasser verhindert. Das Stratum corneum wird durch Hautfette (Lipide) geschmeidig und Wasser abweisend gehalten. Die Hornschicht bildet die erste wirkungsvolle Barriere der Haut gegen äußere Einflüsse wie chemische, thermische (Hitze und Kälte) und biologische (Bakterien, Viren und Pilze) Reize. Aufgebaut ist sie aus Korneozyten, das sind die abgestorbenen Zellen der obersten Hautschicht (Keratinozyten), die folgende Aufgaben wahrnehmen:

  • Keratine: Proteine, die der Haut Festigkeit und Elastizität geben
  • Ceramide, Fettsäuren und Cholesterol: Fettsäuren in der Haut, die die Feuchtigkeit im Körper halten, Wasserverluste über die Haut verhindern und die Haut mit Feuchtigkeit versorgen.

Jüngste Studien haben gezeigt, dass Hunde mit einer Allergie auch unter Veränderungen bei diesen Lipiden und Proteinen leiden. Die Barriere-Funktion der Haut betroffener Hunde ist daher gestört. Die Folge ist, dass die Haut austrocknet und ihre Schutzfunktion verliert. Bakterien und Pilze können leichter eindringen und Infektionen verursachen. Die Verwendung von Shampoos mit desinfizierenden und feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften und die regelmäßige Verabreichung essenzieller Fettsäuren helfen, den Zustand der Haut deutlich zu verbessern. Essenzielle Fettsäuren können entweder direkt auf die Haut aufgebracht werden, beispielsweise mit Allerderm Spot-on oder über das Futter oder ein Nahrungsergänzungsmittel verabreicht werden.

Was können wir tun, um den Hautzustand allergischer Haustiere zu verbessern?

Bürsten und Waschen

Spezielle Shampoos unterstützen und kühlen die allergische Haut. Zudem hilft es, das Fell und die Haut regelmäßig zu bürsten und zu waschen, um mögliche Allergene zu entfernen. Wie häufig Sie Ihr Haustier waschen sollten, ist abhängig vom Produkt und dessen Wirkungsweise. Im Allgemeinen empfehlen wir, allergische Tiere wöchentlich oder alle zwei Wochen für die Behandlung und Pflege der Haut zu waschen. Hierbei ist es wichtig, ein Shampoo zu verwenden, das für empfindliche Haut geeignet ist und Substanzen enthält, die die Haut beruhigen und Feuchtigkeit spenden.

Juckreiz lindernde Shampoos und pflegende Lotionen

Diese Produkte enthalten zum einen Substanzen, die Feuchtigkeit in die Haut zurückbringen. Zudem stellen essenzielle Fettsäuren den Lipidfilm auf der Haut wieder her. So wird nicht nur der Wasserverlust reduziert und einer erneuten Austrocknung vorgebeugt, sondern auch mögliche Infektionen eingedämmt. Zudem enthalten die Shampoos Stoffe wie Hafer-Kolloide mit beruhigender und Juckreiz lindernder Wirkung. Beispiele für diese Art von Shampoo ist Allermyl SIS Shampoo.

Antibakterielle und antimykotische Shampoos

Antiseptische Shampoos enthalten Wirkstoffe, die eine übermäßige Vermehrung von Bakterien und Hefen, die in der normalen Mikroflora der Haut vorkommen, verhindern. Meist sind zu diesem Zweck einer oder mehrere der folgenden Stoffe eingesetzt: Chlorhexidin, Benzoylperoxid, Salicylsäure und/oder Triclosan. Zu den Wirkstoffen mit pilzabtötenden Eigenschafen gehören: Miconazol, Chorhexidin und Triclosan. Diese Shampoos sollten nur dann verwendet werden, wenn neben der Allergie zusätzlich eine bakterielle oder eine Pilz-Infektionen vorliegt. Beispiele für diese antiseptischen Shampoos sind Vetplus Coatex Medicinale Shampoo oder auch Pyoderm Shampoo.

Anti-Seborrhoe Shampoos

Einige Hunde mit einer allergisch bedingten Hauterkrankung leiden unter stark schuppender Haut und produzieren überschüssigen Talg. Medizinisch nennt man diese Symptome Seborrhoe. Diese Form der Allergie wird beispielsweise vermehrt bei der Englischen Bulldogge wahrgenommen. In diesem Fall kann von einem Shampoo Gebrauch gemacht werden, das überschüssige Fette und Schuppen entfernt, wie beispielsweise Sebolitic SIS Shampoo und Sebocalm Shampoo.

Nahrung als Medizin?

Bei Tieren mit einer Futtermittelallergie ist das richtige hypoallergene Futter natürlich die beste Medizin, wie Vetality Hypoallergenic Dog Wet. Daneben sind Nahrungsmittel oder Ergänzungen für allergische Tiere erforderlich, die Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren enthalten. Diese Fettsäuren unterstützen den Lipidfilm auf der Haut und reduzieren entzündliche Prozesse. Produkte mit Omega-Fettsäuren sind beispielsweise Grizzly Lachsöl oder Puur Omega-3. Auch Produkte auf der Basis von Borretsch- oder Nachtkerzenöl sind reich an Omega-Fettsäuren. Es hat sich bestätigt, dass die Verabreichung von essenziellen Fettsäuren hilft, um Allergiesymptome unter Kontrolle zu halten. Außerdem ist auch das Spezialfutter Derm Defense auf dem Markt, das die Freisetzung von Histamin und damit auch die Juckreizbeschwerden reduziert.

Floh- und Zeckenprävention

Es hat sich gezeigt, dass Flöhe, Zecken und Läuse wichtige Faktoren für allergische Tiere sind. Tiere mit Atopie oder einer Futtermittelallergie haben nämlich ein erhöhtes Risiko, eine Flohallergie zu entwickeln. Ein einziger Biss kann genügen, um bereits Probleme bei diesen Tieren zu verursachen. Deshalb sollten Sie sicherstellen, dass die Chance für Ihren Hund oder Ihre Katze, von einem Floh gebissen zu werden, auf ein Minimum reduziert wird. Dazu können Sie entweder alle vier Wochen ein Spot-On-Produkt gegen Flöhe anwenden oder Ihrem Haustier alternativ ein Flohhalsband anziehen.

Haben Sie weitere Fragen über allergische Hauterkrankungen oder Haut- und Fellprobleme bei Hunden und Katzen? Dann schreiben Sie doch einfach unserer Tierärztin eine E-Mail unter tierarzt@medpets.de. Wir sind gerne für Sie da.