Probleme mit der Hornwand
Die häufigsten Probleme treten an der Hornwand des Hufes auf. Allerdings können die Ursachen hierfür unterschiedlich ausfallen. So kann es zu Rissen und Abplatzungen in der Hornwand oder Spalten in der Lagerkante des Hufes kommen. Unter diesen Bedingungen ist es wichtig, die zugrunde liegende Ursache zu ermitteln, damit die Erkrankung fachkundig behandelt werden kann. Zur Unterstützung können Nahrungsergänzungsmittel gegeben werden, die unter anderem Biotin (Vitamin H oder B8) enthalten. Biotin sorgt für eine gute Hornqualität, es muss aber langfristig (oft über Monate) verabreicht werden.
Mauke
Mauke (Fesselekzem) ist ein Sammelbegriff für Hautprobleme des Unterschenkels bei Pferden, vor allem in und um die Fesselbeuge. In der Regel sind an der Infektion Bakterien, Pilze oder andere Parasiten beteiligt. Umweltfaktoren wie schmutzige, feuchte Ställe oder schlammige Weiden können einen wichtigen Beitrag bei der Entstehung von Mauke spielen. Denn neben genetischen Ursachen ist immer noch eine mangelnde Hygiene (nasse oder dreckige Beine) ein nicht zu vernachlässigender Risikofaktor. Deshalb kann Mauke häufiger bei Pferden mit langem Beinbehang beobachtet werden, vorzugsweise in den Wintermonaten.
Hufrollennekrose
Die Hufrollennekrose, auch Hufrollenentzündung, Strahlbeinlahmheit oder Podotrochlose genannt, ist eine entzündliche, degenerative Veränderung im Strahlbein des Pferdes, die Pferdebesitzer in Angst und Schrecken versetzt. Gemeint ist der Bereich, in dem die Beugesehne über das Strahlbein nach oben umgelenkt wird – daher auch der Name Hufrolle. Gelegentlich kann sich der als Polster zwischen der Sehne und dem Knochen liegende Schleimbeutel sowie die Huflederhaut entzünden. Verantwortlich ist eine Überbelastung der Hufrolle, nahezu ausschließlich an den Vorderbeinen (meist an beiden) von Reitpferden. Bei Wildpferden ist diese Erkrankung bisher nicht beobachtet worden. Anscheinend wird der Hufapparat bei Reitpferden anders beansprucht, sodass ein schnellerer Verschleiß zu beobachten ist. Ein Pferd mit Strahlbeinerkrankung kann stark lahmen. Wenn jedoch beide Vorderbeine gleichermaßen betroffen sind, ist auf den ersten Blick nur eine leichte Wechsellahmheit oder sogar praktisch kein Lahmen zu erkennen. Manchmal sind andere Symptome auffälliger: ein verkürzter Pass oder häufiges Stolpern. Bei diesen Symptomen ist eine gründliche Untersuchung notwendig.
Hufrehe
Die Hufrehe (Laminitis) ist eine besonders schmerzhafte und komplexe Erkrankung des Hufes. Es handelt sich um eine diffuse Entzündung, bei der sich die Hufkapsel von der Klauenlederhaut ablöst. Im Frühstadium ist die Krankheit kaum erkennbar. Ist jedoch schon eine Entzündung eingetreten, zeigen Pferde einen verhaltenen Gang, die Schritte verkürzen sich und werden steifer. Zur Entlastung verlagert das Pferd sein Gewicht – zunächst nur leicht von einem Bein auf das andere. Später stellt es entweder die Hinterhand nach vorne unter den Bauch oder die Vorderbeine weit nach hinten und senkt dabei den Kopf, je nachdem welche und wie viele Beine von der Rehe betroffen sind. Ist nur ein einzelnes Bein erkrankt, so wird das Pferd dieses nach Möglichkeit hochhalten. Hufrehe kann ernährungsbedingt ausgelöst werden (Futterrehe), einem Zurückbleiben von Plazenta nach dem Fohlen (Geburtsrehe) oder durch Medikamente wie Cortison (Medikamentenrehe). Eine Rehe kann auch Begleiterscheinung einer Schilddrüsenerkrankung sein (Cushingsyndrom) oder von einer Überlastung bei Verletzungen herrühren.
Strahlfäule
Bei der Strahlfäule handelt es sich um eine ernsthafte Erkrankung des Hufes. Dabei wird das weiche Strahlhorn durch von außen eindringende Fäulnisbakterien zersetzt. Eine Infektion kann sich durch Lahmen äußern, muss es aber nicht zwangsweise. Werden die Hufe ausgekratzt, tritt häufig ein Fäulnisgeruch auf. Ursächlich ist neben Haltungsmängeln auch unzureichende Hufpflege. Eine Behandlung der Strahlfäule gestaltet sich sehr langwierig.
Hufabszess/Hufgeschwür
In den tieferen Schichten des Hufes können sich durch eindringende Bakterien lokale Entzündungen (Abszesse) bilden. Durch den erhöhten Druck auf das umliegende Gewebe ist ein solcher Abszess für das Pferd sehr schmerzhaft. Der Hufschmied oder Tierarzt behandelt einen Abszess durch punktuelles Einschneiden, damit der Eiter abfließen kann. Durch die Druckentlastung werden die Schmerzen fast augenblicklich erträglicher. Zusätzlich erfolgt eine aseptische Behandlung, sodass die Entzündung meist in kurzer Zeit abheilt.
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