Koliken äußern sich durch Symptome wie Unruhe, Scharren mit den Hufen, Flehmen, sowie Wenden und Schlagen des Kopfes und starkes Schwitzen. Häufig ist auch zu beobachten, dass sich das Pferd unter den Bauch schlägt oder versucht, sich zu wälzen. Bei sehr starken Schmerzen sind die Augen des Tieres weit aufgerissen, der Atem geht stoßweise und gelegentlich bleibt das Pferd einige Zeit lang einfach auf dem Rücken liegen. Bei milden Koliken kann ein wenig Bewegung (Gehen im Schritttempo) Erleichterung bringen. Sollte dies nicht helfen und werden die Symptome stärker, empfehlen wir immer, Ihren Tierarzt zu kontaktieren. Üblicherweise wird dieser eine Behandlung mit Analgetika, Muskelrelaxantien und/oder einer Zuführung von Paraffin mittels einer Sonde durchführen. In den meisten Fällen führt dies zum Erfolg. Manchmal ist allerdings eine Operation die einzige Möglichkeit, das Leben des Pferdes zu retten.
Sandkolik
Normalerweise fressen Pferde keinen reinen Sand, der zu Problemen mit der Verdauung führen kann. Die Aufnahme erfolgt langsam aber stetig in kleinen Mengen über einen längeren Zeitraum. Dies geschieht häufig beim Füttern auf einem Sandpaddock oder auch auf Winterweiden mit sehr kurzem Grasbewuchs. Dieser Sand wird nicht gleich wieder ausgeschieden, sondern lagert sich an der Darmwand des Pferdes als dünne Schicht an. Dort reibt er wie Schmirgelpapier auf der empfindlichen Schleimhaut und führt zu Entzündungen oder Durchfall. Bei Ultraschallaufnahmen ist dieser Sand klar erkennbar. In seltenen Fällen ist er auch im Stuhl sichtbar. Bei leichten Symptomen kann der Sand mittels Paraffin oder Leinöl als Haftstoff ausgetragen werden. Für eine frühzeitige oder vorbeugende Behandlung finden Sie in unserem Sortiment alle Arten von Produkten, die gegen Sandkoliken wirken, bevor es zu starken klinischen Symptomen kommt.
Gaskolik
Dass sich Gase bei der Verdauung bilden, ist völlig normal. Gelegentlich kann es jedoch vorkommen, dass sich bei verändertem Futter oder Verdauungsproblemen abnorm viel Gas im Darmtrakt des Pferdes bildet. Diese Blähungen können nicht nur unangenehm, sondern für Pferde auch sehr gefährlich werden. Der Darm kann im Bauch des Pferdes nach oben wandern und zu Verschlingungen führen, die lebensbedrohlich sind. Bei leichten Koliken hilft Bewegung. Zeigt das Tier deutliche Symptome, sollte sofort der Tierarzt verständigt werden.
Darmverlagerung
Das Verdauungssystem von Pferden ist sehr ausgeprägt und lang. Es liegt zu einem großen Teil lose in der Bauchhöhle. Dies ermöglicht eine Lageveränderung oder Drehung bestimmter Darmteile. Der Darm kann dabei so weit zusammengedrückt werden, dass die Nahrung nicht weiter transportiert oder die Durchblutung eingeschränkt oder gar unterbrochen wird. Die Symptome sind ähnlich wie bei einer Kolik, zudem sind manchmal Lageänderungen im Dünndarm in der Leisten- oder Nabelregion erkennbar. Auch der Dickdarm sorgt regelmäßig für Probleme. So kann sich ein Abschnitt einfach um die eigene Achse drehen und um das Milz-Nieren-Band schlingen oder auf die andere Bauchseite gleiten. Eine Darmverlagerung kann ein lebensbedrohlicher Zustand für das Pferd darstellen, deshalb sollte im Zweifelsfall immer sofort der Tierarzt verständigt werden.
Verstopfung
Durch ihr empfindliches Darmsystem sind Verstopfungen bei Pferden häufig. Sie können leichter Natur sein oder den Darm komplett verschließen. Bei einem Darmverschluss zeigen sich die ausgeprägtesten Kolik-Symptome. Verstopfungen treten meist als Folge großen Futterkonsums (Bodendecker wie Flachs oder Stroh) oder starken Wurmbefalls auf. Letzteres ist vermehrt bei jungen Pferden kurz nach der Entwurmung zu beobachten.
Durchfall
Durchfall kann bei Pferden völlig harmlose Ursachen haben. Manchmal tritt ein kurzfristiger Durchfall in Stresssituationen auf wie beispielsweise bei Transporten. Ein weicher Stuhlgang kann aber auch eine Folge ernsthafter Grunderkrankungen darstellen. Dies ist vor allem bei Wurminfektionen der Fall, nach dem Verzehr von Lebensmitteln unterschiedlicher oder schlechter Qualität, Sand im Darm oder einer gestörten Darmflora. Eine Störung der Darmflora kann das Ergebnis von Fütterungsfehlern sein aber auch durch die Langzeitverwendung von Antibiotika ausgelöst werden. Ist die Darmflora nicht im Gleichgewicht, ist das Pferd anfällig für schädliche Bakterien wie Salmonellen oder Clostridien und Schädigungen der Schleimhaut. Die Folge sind meist schwere Durchfälle.
Magenbeschwerden
Magengeschwüre
Die Magenschleimhaut eines Pferdes kann unter bestimmten Umständen gereizt, entzündet oder verhärtet sein. Es wird vermutet, dass etwa 50% aller Pferde hiervon mehr oder minder betroffen sind. Bei Vollblutpferden liegt die Quote sogar bei 80%! Die wichtigsten Gründe liegen in fehlerhafter Ernährung, Stress und der Verwendung bestimmter Medikamente. Leicht erkennbare Symptome für ein Magenproblem sind: Appetitlosigkeit, stumpfes Fell, schlechte Kondition, häufiges Gähnen, Zähneknirschen und leichte Koliken. Eine Diagnose erfolgt in der Regel endoskopisch. Zur therapeutischen Behandlung ist immer auch die Ursache der Erkrankung von großem Interesse.