Vierbeinige Senioren – Haustiere im Alter
Geschrieben von tommy |
Mit der richtigen Pflege, einer guten Ernährung und den medizinischen Möglichkeiten werden Tiere heutzutage - genau wie Menschen - älter als früher. Unglücklicherweise leiden auch Tiere im Alter unter diversen Gebrechen. Um das Leben so lange wie möglich in höchster Lebensqualität auskosten zu können, haben älter werdende Haustiere zusätzliche Pflege notwendig. Besonders zu beachten ist dabei die richtige Ernährung, angemessene Bewegung und zusätzliche Aufmerksamkeit auf bestimmte körperliche Probleme.
Alterungssymptome bei Hunden, Katzen, Pferden und Kaninchen
Zahnprobleme
Probleme mit den Zähnen zählen zu den häufigsten Problemen bei älteren Tieren. Hunde und Katzen leiden oft unter Zahnstein. Der Zahnstein kann zu Entzündungen des Zahnfleisches und Verschlechterung des Zahnzustandes führen. Probleme mit den Zähnen haben in vielen Fällen Schmerzen zur Folge. Manchmal sind die Schmerzen so stark, dass das Tier nicht mehr frisst. Wenn Sie also den Verdacht haben, Ihr Hund oder Ihre Katze habe Zahnprobleme, zögern Sie nicht, Ihr Tier von einem Tierarzt untersuchen zu lassen. Zahnstein oder auch eine faule Stelle im Zahn wird unter Narkose entfernt. Sowohl Kaninchen und Nagetiere als auch Pferde haben dauerhaft wachsende Schneide- und Backenzähne. Wenn diese Tiere älter werden, können Gebissprobleme entstehen, weshalb diese das Futter nicht mehr so gut kauen können. Betroffene Pferde leiden dann unter Koliken oder verlieren das Futter während des Kauens aus dem Maul. Kann ein Kaninchen nicht mehr gut fressen, dann kann es passieren, dass die Darmfunktion stoppt und das Kaninchen infolge dessen krank wird. Manchmal sind auch die Zähne so stark gewachsen, dass es dem Kaninchen unmöglich ist, überhaupt noch zu fressen. Es steht außer Frage, dass in diesem Fall ein Besuch beim Tierarzt unerlässlich ist.
Gelenkverschleiß (Arthrose)
Arthrose gehört zu den häufigen Erkrankungen älterer Hunde. Diese Gelenkerkrankung tritt meist bei Hunden bestimmter (großer) Rassen auf. Teilweise ist das erblich bedingt, andererseits spielen auch unzureichende Bewegung und eine wenig angepasste Ernährung eine Rolle. Arthrose ist nahezu immer mit Schmerzen beim Bewegen verbunden. Betroffene Hunde haben Schwierigkeiten aufzustehen und ihre ersten Schritte sind in der Regel steif und ungelenk. Vor allem nach längeren Ruhezeiten ist das gut zu erkennen. Auch Hinken/Lahmheit nach längeren Spaziergängen oder einer größeren Anstrengung können auf eine Arthrose hinweisen. Katzen, die unter Arthrose leiden, sind in der Regel weniger beweglich und können nicht mehr so gut springen wie früher. Weil es den erkrankten Katzen Schmerzen bereitet, sich nach hinten zu drehen, putzen sie sich zudem weniger. In diesen Fällen kann das Fell mit der Zeit verschmutzen und verfilzen. Es ist eine Reihe von Produkten erhältlich, die die Gelenke von Hunden und Katzen unterstützen, wie beispielsweise Flexadin, Seraquin und Sashas Blend. Auch Kaninchen pflegen sich bei Gelenkproblemen nicht ausreichend. Deshalb kann es sein, dass sie den Binddarmkot nicht mehr aufnehmen können und daher am After Kotverunreinigungen zu erkennen sind. Bei Pferden äußert sich der Gelenkverschleiß oft in einem Lahmen oder vermindertem Bewegungstrieb. Auch für Pferde gibt es Nahrungsergänzungsmittel für die Gelenke wie beispielsweise Excellent Equi Mobility.
Hirnalterung und Demenz
Hirnalterung und Demenz gibt es sowohl bei Hunden als auch bei Katzen. Hirnzellen können durch freie Radikale beschädigt werden. In fortgeschrittenem Stadium führt das zu Verhaltensänderungen. Hunde zeigen dann Symptome wie Orientierungslosigkeit. Sie sind weniger aufmerksam, laufen im Kreis oder gehen rastlos auf und ab. Manche Hunde starren einfach in den Raum oder an die Wand. Zudem kommt es vor, dass der Schlaf-wach-Rhythmus des betroffenen Tieres gestört ist. Einige Hunde und Katzen wandern in der Nacht ziellos umher und bellen oder miauen. Andere werden plötzlich unrein und hinterlassen überall im Haus ihre Geschäfte. Bei Hunden kann eine Verbesserung eintreten, wenn sie Hill’s Prescription Diet b/d Futter bekommen. Auch Cholodin und Aktivait unterstützen Katzen und Hunde, die unter diesen Symptomen leiden.
Verminderte Arbeit lebenswichtiger Organe
Bei allen Tieren verschlechtern sich im Alter die Funktionen der Vitalorgane wie Herz und Nieren.
Nieren
Mit zunehmendem Alter nimmt die Funktionsfähigkeit der Nieren ab. Sind noch mehr als 30% der ursprünglichen Nierenfunktion erhalten, können jedoch noch keine Symptome festgestellt werden. Erste Anzeichen für Probleme mit den Nieren können vermehrtes Trinken und stärkerer Harndrang sein. Hinzu kommt möglicherweise Gewichtsverlust, Antriebslosigkeit, reduzierter Appetit, Erbrechen oder auch Mundgeruch. Um die Funktion der Nieren zu prüfen, ist ein Bluttest erforderlich. Wenn sich dabei herausstellt, dass die Nieren nicht mehr ordnungsgemäß arbeiten, kann eine klinische Verbesserung oft durch diätische Maßnahmen und (eventuell) Medikamente herbeigeführt werden.
Herzprobleme
Wenn das Herz Ihres Vierbeiners nicht mehr so gut arbeitet, kann sich das in Symptomen wie schnellere Ermüdung, Husten und starkem Gewichtsverlust äußern. Sollten Sie bemerken, dass Ihr Hund bei einem Spaziergang schneller müde wird, bei Anstrengungen hustet oder gar ohnmächtig wird, ist es ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen. Ihr Tierarzt kann auf der Basis einfacher Tests bestimmen, ob möglicherweise ein Problem mit dem Herzen besteht.
Zusätzliche Unterstützung
Ältere Tiere haben oft eine zusätzliche Unterstützung nötig. Eine gute Grundlage dabei legen Sie, wenn Sie Ihrem Tier eine spezielle Nahrung für Senioren füttern. Die Nahrung für Senioren hat eine ganz besondere Zusammensetzung: Neben einem angepassten Energiegehalt ist das Seniorenfutter leicht verdaulich und belastet außerdem Leber und Nieren weniger. Älteren Pferden und Kaninchen können Sie bei der Nahrungsanpassung beispielsweise Heu mit kürzeren Halmen anbieten und diesen Leinsamen hinzufügen. So tun Sie Ihr Bestes, Ihrem Tier so lange wie möglich eine gute Lebensqualität zu erhalten.
Haben Sie Fragen zu diesem Thema oder zu anderen Erkrankungen / Produkten? Nehmen Sie dann gerne Kontakt mit unserer Tierärztin auf per E-Mail an tierarzt@medpets.de.