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Sozialisierung von Welpen

Geschrieben von Samantha |

Die Sozialisierung von Welpen ist ein sehr wichtiger Faktor im Leben eines Hundes. Eine gute Sozialisation bedeutet, dass Sie in Zukunft einen angenehmen Begleiter haben, der gut mit anderen Menschen und Tieren umgeht und gelassen auf Veränderungen in der Umgebung reagiert.

Sozialisierung von Welpen

Um Ihren jungen Hund gut sozialisieren zu können, ist es wichtig, ein paar Hintergrundinformationen über die Entwicklung und Sozialisierung von Welpen zu haben.

Sozialisationsphase von Welpen

Die Sozialisationsphase eines Welpen kann grob in zwei Abschnitte unterteilt werden.

  • Die erste Phase der Sozialisation findet in einem Alter zwischen 3 und 12 Wochen statt.
  • Die zweite Phase der Sozialisierung beginnt etwa in der 12. Woche und reicht bis in den 6. Lebensmonat.

Die erste Sozialisationsphase Ihres Welpen

Junge Welpen reagieren meist sehr unvoreingenommen und neugierig auf alles Neue. Deshalb kann man diese Phase auch als neugierige Phase bezeichnen. Sie müssen jetzt lernen, dass diese aufregenden Dinge nicht beängstigend sind und dass sie neutral oder positiv kennengelernt werden. Der Rest der Außenwelt muss für sie völlig “normal” werden.

Im Folgenden erhalten Sie eine kurze Übersicht mit Beispielen von Reizen, mit denen Ihr Welpe vertraut werden sollte:

  • Kinder
  • Lärm/Menschenansammlungen (beispielsweise eine geschäftige Einkaufsstraße oder ein Markt)
  • Autos
  • Züge
  • Busse
  • Lkws
  • andere Menschen (unter anderem auch Menschen mit anderer Hautfarbe und Menschen mit einer Behinderung)
  • andere Hunde
  • andere Tiere (natürlich alle Tiere im Haushalt, beispielsweise die Katze und das Kaninchen, aber auch weitere Tiere wie Kühe, Schafe und Pferde, wenn Sie mit Ihrem Hund in einem ländlichen Gebiet spazieren gehen)
  • Wasser (beispielsweise das Meer, wenn Sie in der Nähe wohnen oder regelmäßig mit Ihrem Hund ans Meer fahren möchten)
  • alles, was zum Alltag von Ihnen und Ihrer Familie gehört
  • Feuerwerk und laute Geräusche
  • die Tierarztpraxis

Diese wichtige Phase im Leben Ihres Welpen sollte mit der nötigen Sorgfalt angegangen werden. Es ist wichtig, dass Sie ihn mit allen unbekannten Situationen, Personen und Dingen in Ruhe bekannt machen. Ihr junger Hund muss außerdem genügend Zeit haben, sich an neue Reize zu gewöhnen. Sie dürfen Ihren Welpen also weder hetzen noch überfordern. Nur dann, wenn er sich wiederholt mit diesen Dingen auseinandersetzt, kann er sich auch daran gewöhnen. Konfrontieren Sie Ihren Welpen nie mit zu vielen Reizen auf einmal oder direkt nacheinander. Ihr Hund muss ausreichend Zeit haben, um wieder zur Ruhe zu kommen.

Sollte Ihr Welpe ängstlich auf einen Reiz reagieren, dann ist er noch nicht bereit dafür. In einem solchen Augenblick können Sie Ihren jungen Hund aufheben und aus der Situation herausholen. Versuchen Sie es noch einmal zu einem späteren Zeitpunkt und gehen Sie die Sache langsamer an, beispielsweise aus einer größeren Entfernung heraus.

Die zweite Sozialisationsphase Ihres Welpen

Dieses Entwicklungsstadium wird auch als Angstphase bezeichnet. Nach der anfänglichen Neugier zeigt sich Ihr Welpe plötzlich misstrauisch gegenüber allem, mit dem er in der ersten Phase in Kontakt gekommen ist. Der Welpe muss erst wieder lernen, dass alles, mit dem er konfrontiert wird, auch jetzt nicht gefährlich ist. Aus diesem Grund ist es notwendig, ihn noch einmal in Ruhe den gleichen Reizen wie in der ersten Phase auszusetzen.

Dies ist auch die Zeit, in der ein Welpe durch eine traumatische Erfahrung eine bleibende Angst vor bestimmten Dingen entwickeln kann.

Ihr Welpe zu Hause

In der Regel kommt Ihr Welpe gegen Ende der ersten Sozialisationsphase zu Ihnen, seinem neuen Besitzer, nach Hause. Jetzt muss er lernen, was im Haushalt “normal” ist und sich mit der Routine im Haus und seiner Familie vertraut machen.

Es gibt ein paar Punkte, auf die Sie während dieser Phase achten sollten, um einen gut sozialisierten Hund zu erhalten:

  • Sozialisation mit Kindern
  • Gewöhnung an die Tierarztpraxis
  • Vergesellschaftung mit anderen Hunden

Wir erklären Ihnen kurz, warum diese Punkte bei der Sozialisierung einen besonders hohen Stellenwert haben.

Sozialisierung mit Kindern

Ein Kind ist für einen Hund nicht einfach nur ein kleiner Mensch. Ein Hund, der bisher noch keinerlei Erfahrung mit Kindern hat, kann ein Kind als etwas Bedrohliches ansehen. In ungünstigen Fällen können Hunde sogar aggressives Verhalten gegenüber Kindern entwickeln, wenn sie nicht lernen, dass Kinder (in den meisten Fällen) nicht gefährlich, sondern oft besonders lustige Spielkameraden sind. Wenn Sie selbst keine Kinder haben, ist es wichtig, Orte aufzusuchen, an denen sich viele Kinder aufhalten. Das kann beispielsweise ein Schulhof oder auch ein Spielplatz sein.

Gewöhnung an die Tierarztpraxis

Jeder Hund kommt im Laufe seines Lebens mehr oder weniger häufig mit einer Tierarztpraxis in Kontakt. Es ist sinnvoll, nicht zu warten, bis es tatsächlich einmal notwendig ist, den Tierarzt aufzusuchen. Besuchen Sie den Tierarzt regelmäßig, um Ihren Welpen zu wiegen und im Anschluss eine feine Leckerei zu geben. Auf diese Weise lernt Ihr Welpe, dass ein Besuch beim Tierarzt wirklich angenehm sein kann.

Sozialisation mit anderen Hunden

Es gibt jede Menge verschiedene Hunderassen und jeder Hund sieht anders aus. Welpen müssen lernen, dass all diese anderen Rassen auch ganz normale Hunde sind. Warten Sie nicht mit dem Kontakt mit Artgenossen, bis alle Impfungen durchgeführt wurden, denn dann ist die erste Sozialisationsphase bereits vorbei. Um andere Hunde kennenzulernen, sollten Sie natürlich nicht zu einem überlaufenen Auslaufplatz für Hunde gehen. Schauen Sie sich lieber nach Bekannten oder Nachbarn um, die auch einen Hund haben – und von denen Sie wissen, dass deren Hunde regelmäßig geimpft werden. Informieren Sie sich am besten im Voraus, ob der andere Hund gut mit Welpen zurechtkommt, um eine traumatische Erfahrung zu vermeiden.

Womit Ihr Welpe sonst noch in Kontakt kommen sollte, ist abhängig von Ihrem persönlichen Umfeld!

Was tun, wenn Ihr Welpe eine schlechte Erfahrung macht?

Wenn Ihr Welpe einmal ängstlich bei einer neuen Erfahrung sein sollte, heißt es, so schnell wie möglich eine ähnliche Situation herbeizuführen und diese besonders attraktiv für Ihren Welpen zu machen, beispielsweise indem Sie Ihren Hund positiv bestärken. Erschreckt sich Ihr Welpe beispielsweise vor einem Lkw, gehen Sie erneut zu einer befahrenen Straße. Halten Sie jedoch am Anfang etwas mehr Abstand und spielen Sie mit Ihrem Welpen oder geben Sie ihm etwas Leckeres zu fressen, wenn er nicht ängstlich reagiert.

Verhindern Sie unbedingt, dass ein unangenehmes Ereignis zu einer traumatischen Erfahrung wird. Dies gilt auch für eine negative Begegnung mit einem größeren Hund. Finden Sie innerhalb eines Tages einen Hund der gleichen Rasse, der freundlich auf Welpen reagiert, und machen Sie diese Erfahrung so angenehm wie möglich für Ihren Welpen.

Das Wichtigste noch einmal in Kürze

Beginnen Sie frühzeitig mit der Sozialisierung Ihres Welpen und bleiben Sie am Ball. Wiederholen Sie die einzelnen Reize immer wieder bis zur Pubertät. Die Sozialisierung sollte vorzugsweise bis zu einem Alter von etwa einem Jahr anhalten. Auf diese Weise lernt Ihr junger Hund permanent, dass neue Dinge und Situationen keinen Grund zur Angst darstellen und Sie haben die Möglichkeit, rechtzeitig auf eventuelle Veränderungen im Verhalten zu reagieren.

Sind Sie sich noch etwas unsicher, wie Sie die Ausbildung Ihres Welpen am besten bewerkstelligen? Ein spezieller Welpenkurs in der Hundeschule kann Sie unterstützen. Fragen Sie Ihren Tierarzt oder andere Hundebesitzer aus der Nachbarschaft oder Ihrem Bekanntenkreis nach der Möglichkeit eines Welpenkurses in Ihrer Nähe. Besuchen Sie die Hundeschule ruhig erst einmal, um zuzusehen. Nicht jeder findet Gefallen an der gleichen Art von Welpenkurs. Die Herangehensweise des Trainers im Welpenkurs sollte zu Ihnen passen, sonst wird der Welpe nichts lernen.

Viel Spaß und Erfolg mit Ihrem Welpen!

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