Krallen schneiden bei Ihrer Katze

Nicht unbedingt. Freigänger nutzen ihre Krallen meistens auf natürliche Weise ab. Wohnungskatzen, ältere Katzen oder Katzen mit abnormalem Krallenwachstum können jedoch zu lange Krallen bekommen. In diesen Fällen ist das Schneiden notwendig, um Probleme zu vermeiden. Freigänger brauchen ihre Krallen hingegen dringend, um sich zu verteidigen und auf Bäume zu klettern.

Katzenkrallen sind von Natur aus scharf und erneuern sich regelmäßig, indem die äußeren Schichten (alte Krallenhüllen) abgestoßen werden. Darunter kommt eine neue, scharfe Kralle zum Vorschein. Dieser Vorgang ist ganz natürlich und bedeutet nicht unbedingt, dass die Krallen zu lang sind. Erst wenn sie sich stark krümmen, an Möbeln hängen bleiben oder Ihrer Katze Unannehmlichkeiten bereiten, sollten sie geschnitten werden.

Kontrollieren Sie regelmäßig die Krallen Ihrer Katze.

Um die Krallen zu überprüfen, nehmen Sie vorsichtig eine Pfote in die Hand und drücken leicht auf die Ballen. Die Krallen schieben sich heraus und Sie können erkennen, ob sie zu lang, beschädigt oder schmutzig sind. Katzenkrallen sind von Natur aus scharf, leicht gebogen und durchsichtig. Bei unzureichendem Abrieb können sie jedoch zu lang werden oder sogar einwachsen. Regelmäßige Kontrollen helfen Ihnen nicht nur, Unannehmlichkeiten und Probleme zu verhindern, sondern zeigen Ihnen auch, wie gesunde Krallen aussehen.

Mögliche Anzeichen dafür, dass die Krallen zu lang sind:

• Ihre Katze bleibt im Teppich oder an Möbeln hängen.
• Sie hören die Krallen Ihrer Katze beim Laufen auf dem Boden klackern.
• Die Krallen Ihrer Katze beginnen sich zu krümmen oder wachsen in den Ballen ein.
• Ihre Katze leckt auffällig oft an Pfoten oder Krallen.
• In manchen Fällen humpelt Ihre Katze sogar.

Sind Sie unsicher, ob die Krallen Ihrer Katze zu lang sind? Lassen Sie sie dann sicherheitshalber von Ihrem Tierarzt kontrollieren.

So selten wie möglich. Normalerweise ist das Schneiden von Katzenkrallen nicht nötig, wenn sie sich auf natürliche Weise abnutzen. Lebt Ihre Katze aber ausschließlich in der Wohnung, ist älter oder neigt zu zu langen Krallen, kann das Schneiden erforderlich sein. In diesem Fall reicht es meist aus, die Krallen alle 4 bis 6 Wochen zu kürzen, um Unannehmlichkeiten zu vermeiden. Kontrollieren Sie die Krallen regelmäßig, um herauszufinden, was für Ihre Katze am besten geeignet ist.

Das Krallenschneiden sollten Sie Ihrer Katze langsam angewöhnen, da es anfangs Stress verursachen kann. Gewöhnen Sie Ihre Katze daher schon früh daran, ihre Pfoten zu berühren und die Krallen sanft herauszudrücken.

• Belohnen Sie Ihre Katze mit einem Leckerli oder Streicheleinheiten, damit sie das Schneiden als etwas Normales empfindet.
• Verwenden Sie eine spezielle Krallenschere für Katzen und kürzen Sie nur die scharfe Spitze der Kralle. Schneiden Sie nicht in den rosafarbenen Bereich („das Leben“), denn dort verlaufen Nerven und Blutgefäße.
• Wählen Sie eine ruhige Umgebung und gehen Sie schrittweise vor. Schneiden Sie z. B. nur eine oder zwei Krallen pro Sitzung, wenn Ihre Katze unruhig ist.
• Manchmal sind ein paar zusätzliche helfende Hände hilfreich, um die Krallenpflege zu erleichtern.
• Auch Ablenkung hilft oft: Sie können beispielsweise eine Schleckmatte an Tür oder Boden befestigen und diese mit Nassfutter bestreichen.

Widersetzt sich Ihre Katze heftig oder leidet sie unter großem Stress, erzwingen Sie das Krallenschneiden nicht. Sonst entsteht eine negative Erfahrung. In diesem Fall lassen Sie die Krallen besser von Ihrem Tierarzt oder einem professionellen Groomer schneiden. Sie haben Erfahrung und erledigen das schnell und sicher, ohne unnötigen Stress für Ihre Katze.

Nicht jede Katze lässt sich problemlos die Krallen schneiden. Manche Katzen empfinden das als unangenehm oder stressig und wehren sich dagegen. Mit den folgenden Tipps gelingt das Krallenschneiden leichter:

• Gewöhnen Sie Ihre Katze schrittweise an das Berühren der Pfoten und das sanfte Herausdrücken der Krallen, zunächst ohne zu schneiden. Belohnen Sie sie dabei mit einem Leckerli oder einer Streicheleinheit, wenn sie ruhig bleibt. So empfindet Ihre Katze das Berühren der Pfoten als normal.
• Wählen Sie den richtigen Zeitpunkt: Schneiden Sie die Krallen, wenn Ihre Katze entspannt ist – beispielsweise nach einem Nickerchen oder einer Spielrunde. Vermeiden Sie Momente, in denen Ihre Katze bereits unruhig oder aufgeregt ist.
• Gehen Sie schrittweise vor: Schneiden Sie zunächst nur eine oder zwei Krallen pro Sitzung. Dies verhindert, dass Ihre Katze sich schnell unwohl fühlt.
• Nutzen Sie die Handtuch-Technik: Wenn Ihre Katze stark zappelt, wickeln Sie sie vorsichtig in ein Handtuch und nehmen jeweils nur eine Pfote heraus. Das gibt Ihrer Katze ein sicheres Gefühl und verhindert plötzliche Bewegungen.
• Holen Sie sich Unterstützung: Ist es alleine schwierig, bitten Sie jemanden, Ihre Katze sanft festzuhalten oder mit einem Leckerli abzulenken.

Wenn Ihre Katze weiterhin stark kämpft, sich versteckt oder gestresst wirkt, erzwingen Sie das Krallenschneiden nicht. Lassen Sie die Krallen in diesem Fall besser von einem Tierarzt oder einem professionellen Groomer schneiden. Diese haben die nötige Erfahrung und können die Krallenpflege schnell, sicher und stressfrei durchführen.

Das wird nicht empfohlen.

Katzenkrallen sind dünner und leicht gebogen. Ein normaler Nagelknipser könnte daher die Kralle spalten oder einreißen, anstatt sie sauber zu schneiden. Dies verursacht Schmerzen und erhöht das Risiko, die Kralle zu beschädigen.

Verwenden Sie daher am besten eine spezielle Krallenschere für Katzen. Es gibt verschiedene Typen:

• Guillotine-Knipser: Diese besitzen eine kleine runde Öffnung, durch die die Kralle geführt wird. Beim Zusammendrücken schneidet ein Messer die Kralle sauber ab.
• Scherenförmige Knipser: Ähnlich wie eine kleine Schere, ideal für dünne Krallen und präzises Arbeiten. Optimal für Katzenkrallen geeignet.
• Elektrische Krallenfeilen: Diese arbeiten ohne Schneiden, indem sie die Kralle langsam abfeilen. Besonders praktisch, wenn Ihre Katze das Schneiden unangenehm findet, erfordert aber oft eine längere Gewöhnung.

Egal welche Variante Sie wählen: Achten Sie darauf, dass die Schneide scharf ist. Ein stumpfer Knipser könnte die Kralle zusammendrücken oder spalten und Ihrer Katze unnötig Schmerzen bereiten.

Im rosafarbenen Teil der Kralle („das Leben“) verlaufen Blutgefäße und Nerven. Wenn Sie versehentlich zu tief schneiden, kann es bluten und Ihrer Katze wehtun. Gehen Sie in diesem Fall wie folgt vor:

• Bleiben Sie ruhig und beruhigen Sie Ihre Katze, damit sie sich nicht unnötig bewegt. Bewegung könnte die Blutung verstärken.
• Verwenden Sie ein blutstillendes Mittel wie Alaunstift, blutstillendes Pulver oder Maisstärke. Tragen Sie etwas Pulver direkt auf die blutende Stelle auf und drücken Sie es einige Sekunden lang leicht an.
• Alternativ können Sie ein sauberes Tuch oder Wattepad nutzen und vorsichtig Druck auf die Stelle ausüben.
• Wenn die Blutung nicht schnell aufhört oder Ihre Katze Schmerzen zeigt, wenden Sie sich an Ihren Tierarzt.

Um solche Vorfälle künftig zu vermeiden, kürzen Sie stets nur die äußersten Spitzen der Krallen und meiden Sie den rosafarbenen Bereich. Dieser Bereich ist bei hellen Krallen gut sichtbar; bei dunklen Krallen ist besondere Vorsicht geboten.

Kontrollieren Sie regelmäßig die Krallen Ihrer Katze und schneiden Sie lieber etwas weniger ab, um Verletzungen vorzubeugen.

Ein Kratzbaum hilft Ihrer Katze bei der natürlichen Krallenpflege: Ihre Katze kann daran alte Krallenhüllen abstreifen und ihre Krallen scharf halten. Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass ein Krallenschneiden nie nötig ist. Zwar trägt ein Kratzbaum dazu bei, die Krallen kurz und gesund zu halten, jedoch nutzt er sie nicht immer ausreichend ab – insbesondere bei Wohnungskatzen, älteren Katzen oder Katzen mit abnormalem Krallenwachstum. Manche Katzen nutzen ihren Kratzbaum außerdem nicht intensiv genug, sodass die Krallen trotzdem zu lang werden können.

Überprüfen Sie deshalb regelmäßig, ob die Krallen Ihrer Katze nicht zu lang oder zu scharf geworden sind – auch wenn Ihre Katze einen Kratzbaum hat. In den meisten Fällen ist das Kürzen der Krallen nicht erforderlich. Wenn Sie jedoch feststellen, dass Ihre Katze Schwierigkeiten mit ihren Krallen hat, kann eine leichte Kürzung helfen, Unannehmlichkeiten zu vermeiden.

Manchmal ignorieren Katzen den Kratzbaum und bevorzugen stattdessen Sofa, Teppich oder Türrahmen zum Kratzen. Das kann verschiedene Ursachen haben, beispielsweise eine ungeeignete Position, das falsche Kratzmaterial oder einfach mangelndes Interesse. Zum Glück gibt es einige einfache Methoden, um Ihre Katze doch noch für den Kratzbaum zu begeistern. Folgende Tipps helfen Ihnen, Ihre Katze an die richtige Stelle zu locken und unerwünschtes Kratzverhalten zu reduzieren:

• Den Kratzbaum richtig platzieren: Stellen Sie den Kratzbaum dort auf, wo Ihre Katze gerne kratzt oder wo sie einen guten Blick nach draußen hat.
• Catnip oder Matatabi einsetzen: Reiben Sie etwas Katzenminze (Catnip) oder Matatabi auf den Kratzbaum, um Ihre Katze anzulocken. Testen Sie jedoch vorher, ob Ihre Katze positiv darauf reagiert, denn nicht jede Katze findet das ansprechend.
• Das richtige Material wählen: Katzen haben unterschiedliche Vorlieben beim Kratzmaterial. Falls Ihre Katze den aktuellen Kratzbaum ignoriert, probieren Sie andere Materialien wie Sisal, Karton oder Holz aus.
• Durch Spielen zum Kratzen animieren: Spielen Sie mit einer Katzenangel oder einem Federstab rund um den Kratzbaum. So lernt Ihre Katze spielerisch, den Kratzbaum zu nutzen.
• Machen Sie Möbel weniger attraktiv: Bekleben Sie unerwünschte Kratzstellen an Sofa oder Möbeln mit doppelseitigem Klebeband, Alufolie oder verwenden Sie spezielle Anti-Kratz-Sprays.
• Belohnen Sie gutes Verhalten: Wenn Ihre Katze den Kratzbaum nutzt, belohnen Sie sie mit einem Leckerli oder Streicheleinheiten. So verstärken Sie das gewünschte Verhalten nachhaltig.

Die Kosten für das Krallenschneiden bei Ihrem Tierarzt liegen normalerweise zwischen 20 und 40 €. Der genaue Preis hängt von Faktoren wie dem Standort der Tierarztpraxis und eventueller Zusatzpflege (z. B. bei eingewachsenen Krallen) ab. Wenn Sie mit Ihrer Katze zur jährlichen Vorsorgeuntersuchung gehen, werden die Krallen (falls notwendig) häufig als zusätzlicher Service kostenfrei mitgeschnitten.

Die Krallen von Kätzchen sind meist besonders spitz, aber selten zu lang. Wenn Sie merken, dass die Krallen Ihres Kätzchens häufig an Ihrer Kleidung hängen bleiben, kann es angenehm sein, sie etwas zu kürzen. Schneiden Sie dann lediglich eine kleine Spitze der Krallen ab, um die Schärfe etwas zu reduzieren.