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Stechfliegen, Bremsen und Dasselfliegen

Geschrieben von tommy |

Mit steigenden Temperaturen treten auch vermehrt stechende und saugende Insekten auf. Blutsaugende Insekten sind bei der Übertragung von Infektionskrankheiten von besonderer Bedeutung. Sie können Viren, Bakterien oder andere Krankheitserreger beispielsweise über das Weidevieh aufnehmen und verbreiten.

bremsen pferd

Fliegen

Durch verletzte Hautstellen oder Wunden können leicht Krankheitserreger oder Keime in den Körper eindringen. Eine Belästigung durch Insekten ist mit einfachen Maßnahmen zu verhindern. In unseren Breitengraden leben verschiedene Fliegenarten, von denen wahrscheinlich die Kopf- oder Schweißfliege (Hydrotaea irritans) die bekannteste ist. Auch die kleine Weidestechfliege (Haematobia irritans) verursacht Probleme.

Kopffliege

Kopffliegen ähneln den Stubenfliegen, die wir – sobald wir Fenster oder Türen öffnen – sofort auf der Innenseite der Fenster oder den Fensterbänken antreffen können. Die Kopffliege sticht nicht, ernährt sich aber von Wundflüssigkeiten oder anderen Sekreten. Sie ist verantwortlich für die Übertragung der Sommermastitis und hat schwere Entzündungen der Euter zur Folge. Sommermastitis kommt bei Jungrindern vor, die noch keine Milch produzieren. Am aktivsten zeigt sich die Kopffliege zwischen Juni und Ende September.

Kleine Weidestechfliege

Im Gegensatz zur Kopffliege ernährt sich die kleine Weidestechfliege von Blut. Wenn sich ein ganzer Schwarm der Kleinen Weidestechfliege auf dem Rücken oder der Flanke eines friedlich grasenden Rindes niederlässt, führt das zu starken Irritationen. Die zahlreichen Stichwunden können zu Entzündungen führen. Die Kleine Weidestechfliege legt ihre Eier in frischen Kuhdung, in dem sich die Larven innerhalb von nur zehn Tagen zur Fliege entwickeln. Da der Lebensraum der Kleinen Weidestechfliege stark an das Jungrind gebunden ist, ist eine Ausbreitung einfach mit Insektiziden einzudämmen.

Bremsen

Bremsen – auch Pferdefliegen genannt – sind breit gebaute, schnelle Raubfliegen, die durch ihre großen Augen auffallen. Vor allem die weiblichen Bremsen sind sehr blutrünstig. Sie ernähren sich vom Blut größerer Säugetiere (manchmal auch des Menschen). Männliche Pferdefliegen ernähren sich vorwiegend von Nektar und zeigen sich deutlich weniger aggressiv. Die Larven leben in feuchtem Boden, besonders gerne in verrotteten Pflanzenteilen. Bremsen treten vermehrt in Küstengebieten auf und können eine Menge Unruhe beim Vieh stiften. Wenn das Vieh permanent von den Bremsen gejagt und gestochen wird, zeigen die Tiere oft Schwäche und Ermüdungserscheinungen.

Dasselfliegen

Ein Schwarm Dasselfliegen kann beim Weidevieh blinde Panik auslösen. Auf ihrer Flucht beachten sie dann weder Gräben noch Zäune und ziehen sich häufig Verletzungen oder sogar schwere Brüche zu. Eigentlich sind die Dasselfliegen erfolgreich ausgerottet, sie kommen aber in Grenzgebieten immer noch regelmäßig vor. Im Juni legen die weiblichen Dasselfliegen ihre Eier in das Fell der Tiere. Die Larven schlüpfen innerhalb weniger Tage und bohren sich durch die Haut in das Fettgewebe des Wirtstieres. Dort verursachen sie dann im Winter die sogenannte Hypodermose. Die Hypodermose ist eine spezielle Form des Fliegenmadenbefalls, bei dem die Maden oft monatelang in der Unterhaut des Wirtes parasitieren. Während der Weidezeit ist der Schaden, den die Dasselfliege anrichtet, auf das Unruhe stiftende Herumfliegen begrenzt. Diese Zeit ist jedoch sehr begrenzt, denn die ausgewachsene Fliege ist nur für ein paar Tage im Juni lebensfähig.

Belästigungen vorbeugen

Die Anwesenheit und Verbreitung von Fliegen ist stark abhängig von der Bodenbeschaffenheit und der Vegetation, sowie dem Vorkommen stehender Gewässer. In Waldgebieten und schwül-feuchten Lagen kann es sinnvoll sein, regelmäßig die fliegenden Insekten zu bekämpfen. Knoblauch im Futter kann gegen die Insekten hilfreich sein. Zusätzlich sind verschiedene Sprays und Gele erhältlich, wie Veerust Super und Cavalor Sw-Itch oder auch Keep Off Roller.

Haben Sie Fragen zu diesem oder anderen Themen? Dann kontaktieren Sie bitte unseren Tierarzt per E-Mail über tierarzt@medpets.de.