Darf es ein bisschen weniger sein?
Geschrieben von Samantha |
Der Jahreswechsel steht vor der Tür und das bedeutet, dass es wieder einmal Zeit für unsere guten Vorsätze wird! Meist betreffen diese Absichten unsere Gesundheit:
Mehr Bewegung, weniger ungesundes Essen, ein paar Pfunde verlieren oder ungesunde Gewohnheiten ablegen. Vielleicht wäre es gar nicht so schlecht, auch ein paar gute Vorsätze für Ihre Katze zu treffen?
Übergewicht bei Katzen ist ein sehr ernst zu nehmendes Thema, da ein zu hohes Körpergewicht viele gesundheitliche Risiken für die Tiere birgt. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Ursachen für Übergewicht infrage kommen, wie Sie herausfinden, ob Ihre Katze zu schwer ist und welche Folgen das Übergewicht bei Ihrer Katze haben kann. Natürlich erhalten Sie auch Tipps, wie Sie das Übergewicht bekämpfen und verhindern können.
Übergewicht
Untersuchungen haben ergeben, dass etwa 30 bis 50% aller Katzen übergewichtig sind. Und diese Zahl steigt ständig weiter. Für Haustiere ist ein zu hohes Körpergewicht ebenso schädlich wie für Menschen. Es erhöht sich unter anderem das Risiko auf Diabetes (Zuckerkrankheit), Herzerkrankungen, Atemprobleme, Gelenkbeschwerden und Fellprobleme.
Wann spricht man von Übergewicht und wodurch wird es verursacht?
Im Allgemeinen spricht man bereits von Übergewicht, wenn das Körpergewicht des Tieres zwischen 5 und 10% über dem Idealgewicht liegt. Von Fettleibigkeit (Adipositas) ist die Rede bei Tieren, die 20 bis 30% mehr auf die Waage bringen.
Übergewicht kann die verschiedensten Gründe haben. Meist liegt nicht nur eine einzelne Ursache vor, sondern eine Kombination an unterschiedlichen Faktoren. Es liegt auf der Hand, dass übermäßiges Fressen und zu wenig Bewegung keine gute Kombination ist. Aber so einfach ist es meist nicht, denn es gibt eine Vielzahl an weiteren Faktoren, die auf die Entwicklung von Fettleibigkeit Einfluss haben.
Gestörtes Gleichgewicht
In den meisten Fällen ist es bei den Tieren genauso wie bei Menschen: Das Übergewicht tritt durch zu große Nahrungsmengen im Verhältnis zur Bewegung auf. Nahrung liefert Energie. Diese Energie ist notwendig, um die Körperfunktionen aufrechtzuerhalten und um Bewegungen ausführen zu können, wie beispielsweise Gehen oder Spielen. Wenn sich Ihre Katze (zu) wenig bewegt, hat sie Energie übrig. Diese überschüssige Energie wird im Körper als Fett gespeichert. Bekommt ein Tier regelmäßig mehr Nahrung als benötigt, wird es auf lange Sicht übergewichtig werden. Es ist daher sehr wichtig, für ein gesundes Gleichgewicht zwischen Energiezufuhr und Bewegung zu sorgen. Dabei dürfen auch (kalorienreiche) Snacks nicht außer Acht gelassen werden.
Kastration
Im Gegensatz zu fortpflanzungsfähigen Tieren benötigen kastrierte Katzen und Kater weniger Energie. Es gibt speziell für kastrierte Tiere eine angepasste Nahrung. Dieses Futter hat einen geringeren Energiegehalt als normale Nahrung. In der Regel ist es mit Ballaststoffen angereichert, damit bei der Katze kein quälendes Hungergefühl entsteht.
Alter
Ältere Tiere schlafen viel und bewegen sich im Allgemeinen weniger als junge Tiere. Deshalb verbrennen sie weniger Energie und benötigen aus diesem Grund auch nicht so viel Nahrung. Für diese Gruppe von Tieren gibt es ein Futter mit reduziertem Energiegehalt. Darüber hinaus enthalten diese speziellen Futter zusätzliche Nährstoffe, die auf die Bedürfnisse alternder Katzen abgestimmt sind.
Medizinische Ursachen
Auch verschiedene medizinische Ursachen können zu Übergewicht führen. Sollten Sie so etwas bei Ihrer Katze vermuten, sollte das Tier von einem Tierarzt untersucht werden. Erkrankungen, die das Tier in seiner Bewegung einschränken, wie beispielsweise Arthrose oder andere Gelenkerkrankungen, können dem Übergewicht zuspielen. Auch die Verabreichung bestimmter Medikamente kann dazu führen, dass die Katze plötzlich an Gewicht zulegt.
Risiken von Übergewicht
Übergewicht erhöht das Risiko für bestimmte Erkrankungen. So entwickeln sehr schwere Katzen zwei- bis viermal so häufig Diabetes wie ihre schlanken Artgenossen. Bei übergewichtigen Katzen entstehen zudem öfter Gelenkprobleme, Lipome (Fettgeschwulste), Kurzatmigkeit und verminderte Kondition. Trächtige Tiere können durch das Übergewicht Probleme bei der Geburt bekommen. In einigen Fällen ist aus diesem Grund ein Kaiserschnitt notwendig, bei dem ein erhöhtes Risiko bei der Narkose wegen des hohen Körperfettanteils auftritt. Fettleibige Haustiere haben ein weniger starkes Immunsystem, was sie anfälliger für Krankheiten macht und den Heilungsprozess verzögert. Zum Schluss soll noch gesagt sein, dass sich auch die Chance auf Haut- und Fellprobleme erhöht, da sich sehr dicke Katzen selbst nicht mehr ausreichend pflegen und putzen können.
Ab wann hat Ihre Katze Übergewicht?
Es ist keine leichte Aufgabe, objektiv das ideale Körpergewicht für eine bestimmte Rasse oder gar ein ganz individuelles Tier festzulegen. Obendrein ist es wegen der normalen Schwankungen von Größe, Körperbau, Geschlecht und Rasse für den Katzenbesitzer mehr als schwierig, einzuschätzen, ob die Katze unter Übergewicht leidet. Sie können sich erste Anhaltspunkte einholen, indem Sie prüfen, ob die Rippen der Katze noch zu ertasten sind. Ist Ihr Tier zu dick, sind die Rippen kaum spürbar, ohne viel Druck auszuüben. Andere Anzeichen für Übergewicht sind: eine übermäßige Menge Bauchfett, Verlust der Taille (von oben gesehen), verminderte Ausdauer (bewegt sich nur träge und wird schnell müde) sowie Kurzatmigkeit. Ihr Tierarzt kann Sie dabei unterstützen, zu erkennen, ob Ihre Katze übergewichtig ist und was das Idealgewicht Ihres Haustieres sein müsste.
Was ist zu tun, wenn die Katze zu schwer ist?
Sind medizinische Ursachen für das Übergewicht ausgeschlossen, ist es als Nächstes von Bedeutung, das Verhältnis zwischen der Ernährung und der Bewegung genauer unter die Lupe zu nehmen. Oft sind hier Anpassungen notwendig, wobei folgende Punkte beachtet werden sollten:
Ein ausgewogenes und ballaststoffreiches Diätfutter sorgt dafür, dass Ihr Haustier weniger Energie zugeführt bekommt. Gleichzeitig sorgt das Spezialfutter dafür, dass gleichzeitig alle notwendigen Ernährungsbedürfnisse erfüllt werden. Solche Diätfutter enthalten hochwertige Eiweiße und Ballaststoffe, die Heißhungerattacken reduzieren. Einige Diäten stimulieren darüber hinaus auch den Stoffwechsel.
Die Futterrationen sollten ab sofort auf einer Waage abgewogen werden. Tut man das nicht, füttert man in der Regel nach Augenmaß, was häufig einer zu großen Menge entspricht.
Viele Katzenbesitzer geben ihrer Katze gerne zwischendurch ein paar Snacks. Doch viele dieser Snacks sind sehr kalorienreich. Am besten eignen sich Snacks mit einem niedrigen Energiegehalt. Sollten Sie Ihrer Katze Snacks geben, müssen diese auf die Tagesration angerechnet und die normale Mahlzeit entsprechend reduziert werden.
Zudem sollte die Aufmerksamkeit auch auf die Bewegung gerichtet sein! Der beste und einfachste Weg, eine Katze zur Bewegung zu animieren, ist ein Spiel. Dazu können Sie eine ganze Reihe verschiedener Arten von Spielzeugen verwenden. Für eine Herausforderung können Sie das Futter Ihrer Katze über mehrere Räume oder Näpfe verteilen, Futter verstecken oder gar ein Futterspielzeug verwenden. Das fördert nicht nur die Bewegung Ihrer Katze, sondern sorgt auch für eine mentale Herausforderung.
Soll eine Katze Gewicht verlieren, so ist es ganz besonders wichtig, dass dies nicht zu schnell passiert. Ein langsames Abnehmen ist immer besser als ein schneller Gewichtsverlust in kurzer Zeit. Verliert Ihre Katze zu schnell an Gewicht, kann das gesundheitliche Probleme wie eine Fettleber verursachen. Eine Gewichtsreduktion von 1 bis 3% des Gesamtgewichts pro Woche ist ein gutes Maß für ein gesundes Abnehmen.