Übergewicht, Bewegung und Diätfutter
Geschrieben von Tommy |
Leider nimmt die Zahl der Haustiere mit Übergewicht noch immer zu. Dabei ist es für ein Tier genauso schädlich, zu dick zu sein, wie für den Menschen. Die Folge können ernste gesundheitliche Probleme sein, wie Herz- und Gelenkbeschwerden oder Diabetes.
Unser Tierarzt erklärt in diesem Artikel, was mögliche Ursachen für Übergewicht sind und wie Sie einschätzen können, ob Ihr Vierbeiner zuviel wiegt. Zudem erhalten Sie Tipps dazu, wie Sie Übergewicht bei Ihrem Haustier angehen und verhindern können. Hierbei stehen Bewegung und Diätfutter im Mittelpunkt.
Übergewichtige Haustiere
Übergewicht wird bei Haustieren zu einem immer größeren Problem. Untersuchungen zufolge sind fast 50% aller Hunde und Katzen zu dick, viele davon sogar im krankhaften Bereich (genannt Adipositas).
Ursachen von Übergewicht
Genau wie beim Menschen bekommen Tiere Übergewicht, wenn sie zu viel essen und sich zu wenig bewegen. Bewegt ein Tier sich wenig und verbraucht somit wenig Energie, bleibt überschüssige Energie übrig. Geschieht dies häufiger, dann wird das Tier dick.
Die Balance zwischen fressen und bewegen
Die Balance zwischen fressen und bewegen kann bei Ihrem Tier auf verschiedene Art und Weise gestört werden:
- Sie geben Ihrem Tier zu viel Futter.
- Ihr Tier bekommt häufig Leckerlies zwischendurch. Diese Snacks sind oft energiereich und machen Ihr Tier dick.
- Ein kastriertes / sterilisiertes Tier benötigt viel weniger Energie, daher können Sie spezielles Futter für kastrierte / sterilisierte Tiere benutzen.
- Ältere Tiere verbrauchen ebenfalls weniger Energie. Daher können Sie bei einem älteren Tier auch speziell für ältere Tiere hergestelltes Futter kaufen.
- Zu wenig Bewegung führt dazu, dass das Tier weniger Energie verbraucht, als es aufnimmt.
- Auch Gesundheitsprobleme wie eine Unterfunktion der Schilddrüse, bzw. Erkrankungen die die Bewegungsfreiheit des Tieres einschränken, können zu Übergewicht führen.
- Bestimmte Medikamente können Hunde und Katzen zunehmen lassen.
Die ersten Anzeichen
- Es ist schwierig, noch die Rippen des Tieres zu fühlen.
- Ein übergewichtiges Haustier wird beim Spaziergang schneller müde und spielt auch weniger lang.
- Dicken Haustieren wird schneller heiß, vor allem im Sommer!
- Die meisten übergewichtigen Tiere haben ständig Lust zu essen.
Sehen Sie sich Ihr Haustier an
- Wenn Sie Ihr Tier von oben betrachten, sollten Sie nach den Rippen eine schmalere Taille erkennen können.
- Wenn Sie Ihren Hund oder Ihre Katze von der Seite betrachten, sollte der Bauch nach den Rippen schmaler werden und nach oben verlaufen.
Befühlen Sie Ihr Haustier
Setzen Sie Ihre Daumen vorsichtig auf das Rückgrat des Tieres und legen Sie beide Hände um seinen Brustkorb. Es sollte möglich sein, die Rippen zu fühlen, ohne viel Druck anzuwenden. Allerdings sollten Sie nicht von außen sichtbar sein! Wenn Ihr Hund oder Ihre Katze ein dickes oder langes Fell hat, kann dies täuschen. Befühlen Sie Ihr Haustier daher, um seinen wirklichen Zustand einschätzen zu können. Ihrer Tierarzt kann Ihnen da auch mit helfen.
Optimales Gewicht
Wussten Sie schon, dass Hunde und Katzen häufig zu dem Zeitpunkt, zu dem sie ausgewachsen sind, ihr ideales Körpergewicht haben? Bei den meisten Hunden und Katzen ist dies mit einem Jahr der Fall (abgesehen von den sehr großen Hunderasse, die bis zu 2-3 Jahren noch wachsen). Ein übergewichtig Tier sieht häufig gemütlich und kerngesund aus. Hier gilt Vorsicht: der Schein trügt! Untersuchungen haben beispielsweise gezeigt, dass schlanke Hunde bis zu zwei Jahre länger leben als übergewichtige Hunde. Übergewichtige Kaninchen können wiederum ihren Blinddarmkot nicht aufessen, so dass ihnen lebenswichtige Nährstoffe fehlen.
Erhöhtes Krankheitsrisiko
Zudem haben zu schwere Tiere ein erhöhtes Risiko, die folgenden Krankheiten zu bekommen:
- Übergewichtige Katzen haben ein zwei- bis viermal so hohes Risiko an Diabetes zu erkranken, wie schlanke Katzen.
- Bei übergewichtige Tieren nutzen sich die Gelenke schneller ab.
- Diese Tiere neigen häufig zu Kurzatmigkeit und haben eine schlechtere Kondition als schlanke Artgenossen.
- Übergewichtige Tiere bekommen schneller Fettgeschwülste.
- Zu schwere Kätzinnen oder Rüden können Probleme beim Wurf ihrer Jungen bekommen. Manchmal ist selbst ein Kaiserschnitt nötig.
- Zu schwere Haustiere haben ein schlechteres Immunsystem, wodurch sie schneller krank werden können und Wunden langsamer heilen.
- Übergewicht erhöht auch das Risiko von Hautproblemen.